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Die Galerie Thomas Zander präsentiert erstmals in Deutschland Joel Meyerowitz' frühe Arbeiten aus der legendär gewordenen Hochzeit der New Yorker Street Photography. Präzision und Agilität bestimmen die Bildkomposition der gezeigten Originalabzüge aus den siebziger Jahren im Übergang von Schwarzweiss- zu Farbfotografie.

Meyerowitz, der zunächst in einer New Yorker Werbeagentur arbeitete, entdeckt ab 1962 an der Seite von Garry Winogrand die ungeheure Faszination urbanen Lebens für die Fotografie. Sein bevorzugtes Terrain ist dabei die 5th Avenue und deren spezielle Lichtverhältnisse. Die darin eingetauchten Passanten sind keine Flaneure. Zielgerichtet durch die Großstadtstraßen eilend, scheinen sie vielmehr an mehreren Schauplätzen gleichzeitig zu agieren. Mit derselben nervösen Energie hält Meyerowitz komplexe Szenen fest und komprimiert sie durch exakten Einsatz von Perspektive, Farbe und Lichttemperatur. Das Wort der Stunde ist "tough". Und so treten die Fotografen dem Schauspiel entgegen, das ihnen auf den Straßen geboten wird.

Meyerowitz steht in der Tradition von Henri Cartier-Bresson und Robert Frank, wendet sich allerdings bereits in den sechziger Jahren der Farbfotografie zu und wird neben William Eggleston ihr bedeutendster Vertreter. In seiner ersten Buchpublikation "Cape Light" (1979) veröffentlicht Joel Meyerowitz Landschaftsaufnahmen von Cape Cod, die "meisterhaft und von spektakulärer Schönheit" sind (New York Times). Seine Werke werden verglichen mit denen Matisses und Hoppers und stärken immens die Anerkennung der Farbfotografie in der Kunst. Hergestellt mit dem aufwändigen, heute selten gewordenen Dye Transfer Verfahren, bei dem mehrere Farbschichten einzeln aufgetragen werden, bleiben die Originalabzüge besonders haltbar und farbecht.

Nach weltweit mehr als 150 Ausstellungen, diversen Publikationen und etlichen Auszeichnungen, widmet sich Joel Meyerowitz heute unter anderem dem Bildarchiv des World Trade Center.

STEPHEN HUGHES Pressetext