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Für die in Berlin aufgewachsene Künstlerin Johanna Silbermann sind der sie umgebende Lebensraum und die detaillierte Erforschung seiner unterschiedlichsten Orte eine unverzichtbare Inspirationsquelle für ihre Malerei. Ihre neuen Arbeiten, die in der Ausstellung „Exuvie“ gezeigt werden, sind Ergebnisse des Dialoges mit einem Ort, den Johanna Silbermann seit Kindheitstagen kennt, dem Tierpark Berlin. Dort ging sie auf die Suche nach Formen, Farben, Räumen und Relationen, die sie sorgfältig komponiert und unter Verwendung ihrer charakteristischen Farbpalette, die überwiegend gedeckte Erd- und Grüntöne aufweist, malerisch umsetzt. Dabei verlieren die arrangierten organischen und architektonischen Elemente oftmals ihre gegenständliche Form und wandeln sich ins Abstrakte um, und auch die gewohnten Räume transformieren sich, so dass ihnen die ursprüngliche Eindeutigkeit abhanden kommt. Auf eine Verwandlung besonderer Art bezieht sich der gewählte Ausstellungstitel: Exuvie ist die lateinische Bezeichnung für Häutungshemd. Damit wird eine, nach dem Häutungsvorgang zurückbleibende, abgelegte Tierhaut, wie beispielsweise von Reptilien oder Insekten, benannt. Eine in der Natur gefundene Exuvie ist immer ein sicherer Hinweis auf eine vorangegangene Entwicklungsphase. Johanna Silbermann agiert mit dieser Betitelung in unterschiedliche Richtungen. Zum einen nimmt sie Bezug auf einen realen Schauplatz, dem Reptilienhaus im Tierpark Berlin, dem verschiedene Motive ihrer Bilder entlehnt sind. Zum anderen kann der Titel als allegorische Andeutung über die eigene künstlerische Entwicklung verstanden werden, der eine kontinuierliche Umwandlung und Veränderung innewohnt, und bei der jede „abgestreifte Hülle“ Raum für neue, schöpferische Möglichkeiten und Umsetzungen eröffnet.

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Johanna Silbermann
Exuvie
Malerei
Kuratorin: Halina Muchow