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Seine Werke sind fotografische Szenarien mit Geheimnis-Charakter. Die erotischen, romantischen und dramatischen Reminiszenzen in seinen Bildern sind Folien für ungewohnte Sehweisen. Der 1945 geborene Brite zählt zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen "Kunst mit Fotografie". Die Ausstellung ist die erste Retrospektive, mit der das Werk des Briten in Deutschland vorgestellt wird. Hilliard gilt mittlerweile als Klassiker seiner Kunstrichtung und ist seit Jahren in allen großen internationalen Foto-Kunst-Ausstellungen vertreten. Seine künstlerische Laufbahn begann Hilliard Ende der sechziger Jahre im Umfeld der Minimal- und Concept-Art. Sie boten ihm das Experimentierfeld für die Fotografie, die damals noch kaum als eigenständige Kunstgattung gesehen wurde, sondern vor allem als dokumentierendes Medium galt. Den analytischen Impetus der Concept-Art behielt Hilliard in seiner Auseinandersetzung mit der Fotografie bei, um so die Möglichkeiten ihrer "Repräsentation" zu untersuchen. Der ikonografische Fundus, aus dem er seine Bildinhalte schöpft, ist vielseitig. Doch wird sein Werk durch eine Reihe von wiederkehrenden Themen bestimmt. Dazu gehören menschliche Urängste, Sex und Gewalt und die Vergänglichkeit des Lebens. Die suggestive Kraft seiner Bilder liegt z.T. auch in dem Widerspruch zwischen dem sinnlichen Wahrnehmungserlebnis und dem Geheimnis, das ihnen bleibt, weil Hilliard sie bewusst einer Entschlüsselung durch den Betrachter entzieht. Die Retrospektive, die eine umfangreiche Auswahl mit zum Teil sehr großformatigen Werken umfasst, wurde bisher im Kunsthaus Dresden, im Württembergischen Kunstverein Stuttgart und in der Stadtgalerie Saarbrücken gezeigt. Erlangen ist die letzte Station dieser Tournee. Die Ausstellung wird begleitet von einer 320 Seiten umfassenden Monografie mit über 300 s/w und farbigen Abbildungen, die im Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg, erschienen ist.

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John Hilliard - Fotografie als Konzept. Werke 1969-1999