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Die Galerie Thomas Zander freut sich, ihre zwei aktuellen Ausstellungen mit einer Auswahl früher Gemälde John McLaughlins und Fotografien aus dem New Yorker Studio 54 von Tod Papageorge anzukündigen.

John McLaughlin (1898 Sharon, MA - 1976 Los Angeles) kann als einer der bedeutendsten US-amerikanischen Künstler der Mitte des 20. Jahrhunderts gelten, obgleich seinem Werk erst gegen Ende seiner Laufbahn verstärkte Aufmerksamkeit zuteil wurde. Er ist wichtigster Vertreter der sogenannten Hard Edge Malerei, die in den 1950er Jahren als Gegenbewegung zur emotional aufgeladenen Farbfeldmalerei des Abstrakten Expressionismus entstanden ist. Innerhalb der Hard Edge Bewegung nimmt der Künstler eine besondere Position ein, da er sich intensiv der Philosophie des Zen-Buddhismus zuwendet und diese in seine Ästhetik einfließen lässt. McLaughlins abstrakte Bilder zeichnen sich durch klare grafisch-geometrische Kompositionen weniger Farbflächen aus. Vor allem seine reduzierten Gemälde aus den 1950er und 1960er Jahren, die in der Ausstellung gezeigt werden, öffnen durch ihre „neutrale Struktur” (John McLaughlin) und physische Präsenz gleichsam den Raum, der vom Betrachter mit der Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks zu füllen ist. Mit seinem reflektierten Denken über Kunst und seinem konsequenten künstlerischen Weg war John McLaughlin stilbildend insbesondere für die Entwicklung der Kunstszene an der amerikanischen Westküste und hat die folgenden Künstlergenerationen bis heute nachhaltig beeinflusst.

Im Second Floor zeigt die Galerie Thomas Zander erstmalig Werke des amerikanischen Fotografen Tod Papageorge. Zu sehen ist eine Serie von siebzig Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem legendären New Yorker Nachtclub Studio 54, wo seinerzeit Andy Warhol ebenso ein- und ausging wie Liza Minnelli, Mick Jagger und Grace Jones. Die Kamera stets griffbereit, durchfeierte Papageorge zwischen 1978 und 1980 hier die Nächte mit den Schönen und Reichen, den Künstlern und Sternchen; so wird der Ausstellungsbesucher noch heute Zeuge jener exzentrischen und hedonistischen Partyexzesse. Die Fotografien lassen den Geist der Disco-Ära aufleben und verkörpern ein zutiefst urbanes Lebensgefühl größter Direktheit, welches im New York jener Jahre kondensierte. Tod Papageorge verband in den 1960 Jahren ein intensiver Austausch mit Garry Winogrand. Beide verabredeten sich beinah täglich zum Fotografieren auf den Straßen New Yorks. Während dieser Streifzüge entstanden Ikonen der Fotografiegeschichte, die mit Intuition und Intensität eine einzigartige Leichtigkeit verströmen. Als zweimaliger Empfänger des Guggenheim Stipendiums und langjähriger Professor an der Yale University kann der Einfluss Papageorges auf die zeitgenössische Fotografie kaum überschätzt werden. Zu seinen Studenten gehörten so bekannte Fotografen wie Philip-Lorca diCorcia, Gregory Crewdson oder Anna Gaskell. Zugrunde liegt allen seinen Werken ein Interesse am Menschen als soziales Wesen. Ganz gleich ob es sich um seine Aufnahmen in Sportstadien handelt, Fotografien aus dem Alltag im Central Park oder die Studio 54-Bilder, in allen Fotografien scheint der Mensch sich durch die Gruppe zu konstituieren, und es rückt stets das Erlebnis des Augenblicks in den Vordergrund. Ergebnis sind intensive Porträts Amerikas, die durch ein hohes Maß an Authentizität geprägt sind.

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JOHN MCLAUGHLIN, TOD PAPAGEORGE

Künstler:
John McLaughlin, Tod Papageorge