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Mit einer Performance wird Jonathan Meese am Sonnabend dem 30. September 2000, von 17 - 21 Uhr, eine neue Installation in den KUNST-WERKEN BERLIN eröffnen.

In seinen Installationen präsentiert Jonathan Meese einen Microkosmos aus verschiedensten Dingen und Bedeutungsträgern. Sein Konglomerat aus Materialien, ob Fotografien, Bücher, Schrotteilen, Musik oder Schaufensterpuppen, entstammt historischen Quellen wie der Bibel, dem Römischen Reich, Nietzsche oder Wagner, genauso wie der unermeßlichen Vielfalt zeitgenössischer Junk Culture. Der Künstler selbst, ob in Form von Selbstportraits oder verkleidet in persona, ist immer Teil seiner Aktionen.

Meese ist oft als ein Künstler bezeichnet worden, der die traditionelle Rolle des Künstlers als Schamane oder Priester wiederbelebt. Kritiker wie Isabelle Graw beschrieben ihn als "eine Art Wiedergänger von Jospeh Beuys" (Spex, April 1999). Während in seinen ersten Aktionen die jugendliche Popkultur im Vordergrund stand, sind seine heutigen Performances zunehmend von einer mythischen Dimension geprägt. Nach der Definition moderner Philosophen wie Roland Barthes, setzen sich Mythen aus unterschiedlichen Trägern zusammen und zeichnen sich dadurch aus, daß das Bedeutende in ihnen allgegenwärtig ist, die einzelnen Bedeutungsträger aber gleichzeitig durch die übertriebene Betonung und Wiederholung entleert werden. In seinen Aktionen und Installationen hat Meeses Gebrauch von Gegenständen, Wörtern und Musik genau diesen Effekt der gleichzeitigen Sinngebung und Sinnentleerung.

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Jonathan Meese