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Der 1955 in Österreich geborene Josef Hoflehner ist zugleich Photograph und Dokumentarist. Seine Schwarzweißphotographien – Stillleben, Architektur- und Landschaftsaufnahmen – stehen ganz für sich und sind keinem erzählenden Inhalt verpflichtet. Mit wenigen Elementen und in faszinierender formaler Strenge hat der Photograph unter anderem Bilder von Schnee- und Küstenlandschaften mit beeindruckend überlegter Bildgestaltung geschaffen. Durch Reduktion der Formen und teilweise lange Belichtungszeiten erzeugt Hoflehner äußerst ruhige Photographien. Der warme Duotone der Selenium-Sepia-Prints trägt wesentlich zu dieser außergewöhnlichen Aura der Stille bei.

Seine letzte Reisen führten Josef Hoflehner in den Süden der Vereinigten Staaten („Deep South“) und Vietnam. Zuvor bereiste er mit seiner Kamera unter anderem China, Island und den Jemen. Die wunderbaren Aufnahmen, die während dieser Reisen entstanden sind, zeigen wir in unserer Ausstellung.

Hoflehners in China entstandene Photographien strahlen die für ihn charakteristische, geradezu hypnotisierende Ruhe aus, ganz gleich, ob sie Landschaften oder Skylines zeigen. Auf seinen Bildern aus Island zeigt Hoflehner auf faszinierende Weise, wie er durch die Kultivierung der Kunst der Langzeitaufnahme erreicht, dass das Meer zu einer spiegelglatten Fläche verschwimmt. Hereinbrechende Dunkelheit und dunkle Wolken nutzt er, um eine nahezu mystische Stimmung zu erzeugen. Auch von seiner Reise in den Jemen kehrte der Photograph mit eindrucksvollen Aufnahmen zurück, die ein feinfühliges Porträt dieses sandigen, leeren Landes und seiner Bewohner liefern.

In der Antarktis hielt Hoflehner mit seiner Kamera Requisiten aus drei einfachen, in England vorfabrizierten Holzhäusern fest, die den Polarpionieren Robert Falcon Scott CAMERAWORK GMBH PHOTOGALERIE KANTSTRASSE 149 10623 BERLIN TEL 030-3100773 FAX 030-31007750 WWW.CAMERAWORK.DE INFO@CAMERAWORK.DE GESCHÄFTSFÜHRER GEORG KLÖCKER UST.ID.NR. DE218490378 HRB 84514 und Ernest Shackleton zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Basislager für ihre Expeditionen dienten und inzwischen als Kulturdenkmäler unter Schutz stehen.

Hoflehner und seine Tochter Katharina dokumentierten die Gegenstände, welche die Teilnehmer der Expeditionen dort vor 100 Jahren zurückgelassen haben und die seitdem durch Eis und Kälte konserviert wurden: Möbel, Werkzeuge, Proviant und Persönliches. Die Photographen arbeiteten für diese Serie „Frozen History“ ausschließlich mit natürlichem Licht und wiederum langen Belichtungszeiten, was der Szenerie mitunter filmischen Charakter verleiht.

Die Schwarzweißphotographien wirken einerseits, als wären sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden. Doch obwohl es scheint, als seien die Küchengeräte, Kleider und Zahnbürsten eben erst beiseite gelegt worden, ist doch unübersehbar die Zeit über sie hinweggestrichen. Der häufig minimale Schärfentiefebereich erzeugt das Gefühl, die Gegenstände würden aus einem Nebel der Vergangenheit heraustreten, um sogleich wieder in ihm zu verschwinden.

Josef Hoflehner erhielt für seine Aufnahmen bereits mehrere Auszeichnungen, unter anderem den International Photography Award 2006 sowie den Deutschen Photobuchpreis in den Jahren 2005 und 2006. Neben der Ausstellung in der Galerie Camera Work in Berlin stellt der Photograph seine Bilder dieses Jahr in Galerien in London und Los Angeles aus.

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