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Am 18. April 2013 pünktlich um 19.00 Uhr eröffnet die Galerie der Stadt Schwaz die Ausstellung „Frau Prüde zu Dr. Loch und Frau Sxxxx zu Dr. Ernst“ der englischen Künstlerin Josephine Pryde. In Bezug auf die Fotografien von Josephine Pryde wird immer wieder auf die Produktion von Affekten verwiesen. In Schwaz zeigt die Künstlerin Arbeiten aus den drei letzten langen Dekaden zusammen mit Fotografien aus der Serie „This Time Last Year“, die bislang noch nicht ausgestellt waren, sowie eine Skulptur aus dem Jahr 1990 und ebenfalls bisher nicht gezeigte Fotoprints.

In ihren Fotografien setzt sich Pryde mit affektbeladenen Sujets auseinander. Sie nimmt die intensiven und schillernden Farben und Formen neuer Fashion Styles in ihren Blick, oder thematisiert die Mechanismen biopolitisch gesteuerter Reproduktion und deren Warenförmigkeit mit der Inszenierung niedlicher Kinderporträts.

Josephine Pryde war zuletzt im Kunstverein Düsseldorf und in der Kunsthalle Bern mit Personalen vertreten.

Josephine Pryde arbeitet mit den historischen Voraussetzungen der Fotografie und stellt sie in Bezug auf das Verweissystem Kunst. Dabei setzt sie deren Strategien ein, um die Performanz von Moderne und Postmoderne auf den Prüfstand zu heben.

Falsche Verknüpfungen, Fehler und Fehlleistungen, geben der englischen Künstlerin Josephine Pryde Anlass, neue Fehler zu produzieren und in Szene zu setzen. Dass den Fehlern ihre Produktivität nicht auszutreiben ist, stimmt die Künstlerin fröhlich. Und so handelt es sich bei ihren Fotografien, Skulpturen und Installationen häufig um kräftige Zeichen, die sie zueinander in Stellung bringt. Wenn Josephine Pryde fotografische Techniken der Avantgarde wie Solarisation oder Fotogramm einsetzt, dann ist es nie eine historische Referenz um der Referenz willen, sondern ein Amalgam aus Missverständnissen das sie interessiert. Ein Porträt der Künstlerin Lucy McKenzie, das Man Rays Fotografie von Lee Miller zitiert macht auf den Umstand aufmerksam, dass Lee Miller in der Dunkelkammer das Licht anmachte, als ihr eine Ratte über die Füße lief. Die Solarisation war erfunden, dafür gefeiert wurde jedoch Man Ray. So die Legende. Josephine Pryde interessiert sich jedoch nicht in erster Linie für die Anekdote, als für die Strategien der Selbstdarstellung als Künstler/in.

Ein weiterer Ansatz der für die Arbeiten Josephine Prydes kennzeichnend ist, ist das Motiv des Kunst-Machens. Therapie Thank you Thank you ist eine Gruppe von Fotografien und Skulpturen, die 2010 entstanden ist. Mit dieser Arbeit bezieht sich die Künstlerin auf Rezeptionsformen, die gewissermaßen eine Eigendynamik entwickelt haben. Flechten und Töpfern mutierten zu paradigmatischen Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts und stehen dabei für Freiheit, Selbstbestimmung, Ursprünglichkeit und Authentizität.

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Josephine Pryde
Frau Prüde zu Dr. Loch und Frau Sxxxx zu Dr. Ernst