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Reihe lateinamerikanischer Gegenwartspositionen in der Kunst fort und zeigt die chilenische Künstlerin Julen Birke.

Julen Birke nimmt mit ihrer Arbeit »Añañuca« Bezug auf ein einzigartiges Phänomen der chilenischen Wüste Atacama. Dort beginnen im Frühling nach einem Platzregen im Wüstenboden verborgene Samen zu treiben und erblühen zu rosafarbenen Blüten. Die Wüstenlandschaft gehört zu den trockensten der Welt und durch die unerwartete Nässe verwandelt sich die Einöde für kurze Zeit in einen farbenprächtigen, Aufsehen erregenden Blütenteppich.

»Ich möchte die Galerie der Stiftung DKM in die Farbe rosa einhüllen, genauso wie die Atacama-Wüste trotz widriger Naturbedingungen mit rosafarbenen Blüten überdeckt wird.« (Julen Birke)

Während der kalten und dunklen Wintermonate versetzt Julen Birke aus Santiago de Chile die Galerie der Stiftung DKM in diese intensive Stimmung. Die Installation besteht aus 300 leuchtenden textilen Volumen. Ein Wurzelwerk aus transparenten Kabeln verbindet die einzelnen Objekte. Die Ausstellung läuft bis zum 19. Februar 2006, dann fangen die klimatischen Veränderungen in Chiles nördlich gelegener Wüstenlandschaft an und das reale Naturschauspiel in der Atacama-Wüste kann beginnen.

Über die Künstlerin Julen Birke (1973) ist Assistenzprofessorin an der Universidad del Desarrollo in Santiago de Chile. Für die Kunstkritikerin Catalina Mena ist sie „ein aktives Mitglied einer neuen Bildhauergeneration“ innerhalb der chilenischen Kunstszene. Noch bis in die neunziger Jahre herrschte dort der klassische Kanon der autonomen Skulptur vor. „Julen Birkes Werk beinhaltet eine Reihe von Brüchen mit der traditionellen Bildhauerei. Zum einen sind die Arbeiten nicht „einzigartig“, sondern es handelt sich um Serienreproduktionen. Zum anderen wählt sie Materialien, die aus der alltäglichen Welt - und ganz besonders aus dem Bereich der Textilien - stammen. Ihre Skulpturen sind Objekte aus Stoff, Baumwolle, Plastik und Gummibändern, die mit einer Technik von Zuschnitt und Konfektion verarbeitet werden, was ihnen ein vertrautes – und gleichzeitig zerbrechliches - Aussehen gibt.“ (Catalina Mena)

Die Künstlerin erhielt bereits zahlreiche Stipendien, so z.B. ein Arbeitsstipendium des DAAD, das ihr den Aufenthalt an der Kunstakademie Düsseldorf sowie europaweite Studienreisen ermöglichte, und zum wiederholten Male wurde ihr das begehrte FONDART-Stipendium, die staatliche Auszeichnung Chiles, verliehen.

Julen Birke lebt und arbeitet in Chile. Dorthin kehrt sie im Dezember 2005 nach einem 2jährigen Arbeitsstipendium an der Kunstakademie Düsseldorf zurück.

Ein besonderer Dank geht an die a&n&a - Nord-Süd-Industrie-Vetriebs GmbH & Co. KG für das Sponsoring der Textile und PHILIPS für die Glühlampen.

Pressetext

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Julen Birke "Anunuca"
Rauminstallation aus textilen Leuchtobjekten