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Badeszenen aus weit auseinanderliegenden Bereichen der Freizeitkultur bilden den thematischen Zusammenhang für die zwei ansonsten sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen dieser Ausstellung. Als stille Beobachterin, nur mit der Kleinbildkamera und Schwarzweißfilmen ausgestattet, widmet sich Julia Baier einem an sich so unspektakulären Ort wie der öffentlichen Badeanstalt. Durch spezielle Kamerastandpunkte und ungewöhnliche Bildausschnitte offenbaren ihre Aufnahmen für den Betrachter jedoch überraschend neue und irritierende Perspektiven. Die funktionale, oft sterile Architektur der Hallenbäder erweist sich unter Baiers sicherem Blick auf Menschen aber auch als ideale Bühne humorvoll-skurriler Auftritte der Schwimmbadbenutzer. Julia Baier, 1971 geboren, lebt in Bremen. Fasziniert von Relikten einer aussterbenden Badekultur beschäftigte sich die in Nijmegen lebende Fotografin Annie van Gemert (geboren 1958) mit der speziellen Strandarchitektur des belgischen Badeortes De Panne. In ihrem Mitte der 1990er Jahre entstandenen Projekt ''Een zomer aan zee'' porträtierte sie die kleinen, aus dem 19. Jahrhundert stammenden und heute so nicht mehr existenten Strandhäuschen und deren saisonale ''Bewohner''. Das chaotisch individuelle Interieur der bunt angestrichenen Badekabinen und die direkt vor der Kamera posierenden Menschen kontrastieren mit der anonymen Apartmentbebauung des Hintergrundes und verleihen den sorgfältig komponierten Farbaufnahmen den Effekt einer bühnenhaften Inszenierung. Pressetext

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Julia Baier und Annie van Gemert: Badefreuden
Fotografien
Kuratorin: Sylvia Böhmer