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Einzelausstellung zum 10. Werner-Kühl-Preis 2018

Im November 2018 wurde der aus Diepholz stammenden Künstlerin Julia Schramm für ihr faszinierendes Gemälde „Ikarus“ (2017, Öl und Acryl auf Leinwand, 150 × 150 cm) im Kreismuseum Syke der 10. Werner Kühl-Preis verliehen. Neben dem Preisgeld von 5.000,- Euro erhält der/die Gewinner*in nach Tobias Klich nun bereits zum zweiten Mal eine Einzelausstellung im Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Die in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin Julia Schramm, die an der Berliner Kunsthochschule Weißensee ein Diplom- und ein Meisterschülerinnenstudium absolvierte, setzte sich mit ihrem surrealistischem Werk mit mythologischem Titel gegen 18 weitere Konkurent*innen durch und beindruckte die Jury und den Beirat der Werner Kühl-Stiftung insbesondere durch die ungewöhnliche Maltechnik, die zwischen unkontrolliertem Zufall und bewusster Steuerung und Komposition der Bilder wechselt.
Die Bilder entstehen durch das Gießen von Farbe auf grundierte Leinwände – dabei arbeitet die Künstlerin parallel an mehreren auf dem Boden verteilten Bildern. Julia Schram wechselt zwischen dunklen Farbschichten und gießt wieder helle Grundierung dazwischen um die Motive zu entwickeln. Dabei verwendet sie auch Lappen und Pinsel um der Farbe Struktur auf der Leinwand zu geben.

Die Künstlerin reizt die Frage, wann die Abstraktion endet und die Figürlichkeit beginnt und umgekehrt, was in den changierenden Motiven zum Ausdruck kommt.
Bis vor drei Jahren malte Julia Schramm ausschließlich menschliche Wesen. Aktuell sind Vögel zu ihrem Oeuvre hinzugekommen, bzw. haben sich aus den Figuren entwickelt. „Es sind keine konkreten Vögel, auf die sie sich in ihren Arbeiten bezieht, und auch bei den menschlichen Gestalten handelt es sich nicht um Porträts real existierender Personen. Julia Schramms Erzählungen befinden sich außerhalb von Raum und Zeit – es gibt keine Referenzen zu Kleidung oder Frisuren, auch das Geschlecht bleibt offen und die Bildräume und die Umgebung der Figuren meist undefiniert. Wahrscheinlich ist es auch diese Übernatürlichkeit und Zeitlosigkeit, die ihre Bilder noch lange in unserem Gedächtnis weilen lässt.“ (Lena Fließbach, „Leuchtende Dunkelheit“)

Eine Kooperation mit der Werner-Kühl-Stiftung Syke.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Landschaftsverband Weser-Hunte e.V..