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Bereits zum 25. Mal vergibt heuer der Otto Mauer Fonds den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Diesjähriger Preisträger ist der in China geborene und heute in Wien lebende und arbeitende Künstler Jun Yang. Der Preis, der mit 11.000 Euro dotiert ist, wird jedes Jahr für das gesamte bisherige Werk österreichischer Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren vergeben.

Der Preis wird von Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn am Dienstag, dem 22. November 2005, um 20.00 Uhr in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien an Jun Yang übergeben.

Vom 1. bis 15. Dezember 2005 präsentiert Jun Yang im Rahmen einer Ausstellung im JesuitenFoyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien ausgewählte Arbeiten. Die Eröffnung findet am Mittwoch, dem 30. November 2005, um 19.30 Uhr statt. (Ausstellungsöffnungszeiten: Mi - Sa 13.00 - 18.00 Uhr, So 10.30 - 12.30 Uhr)

Begründung der Jury Das Werk des 1975 in China geborenen und seit 1979 in Österreich lebenden Künstlers ist durch eine vielfältige Auseinandersetzung mit Fragen kultureller und individueller Identität gekennzeichnet. Erfahrungen, die Jun Yang aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte gemacht hat, werden sehr durchdacht mit Problemen weltweiter Migration verflochten. Der Künstler arbeitet engagiert, hält sich aber fern von belehrenden oder moralischen Appellen.

Er benutzt unterschiedliche Medien, wie Automatenfotografie, Filme, Piktogramme, um sie mit seinen Inhalten aufzuladen. Vielfältige Formensprache und formale Sicherheit ist für die Arbeit Jun Yangs charakteristisch. Dabei zeigt sich über den rein analytischen Zugang hinausgehend ein sehr poetisches Moment.

Das Werk von Jun Yang zeichnet sich durch außerordentliche Konsequenz und Eigenständigkeit und einen leisen Humor aus. Mit ihrer Entscheidung will die Jury auf eine verhältnismäßig stille Arbeit hinweisen, der - besonders auch im Hinblick auf gegenwärtige globale Vorgänge - große Bedeutung zukommt. Jun Yang zeigt Probleme und Fragen nicht nur auf, er zeigt in seiner Arbeit auch, wie mit ihnen umgegangen werden kann. Sein Beitrag als Künstler besteht darin, Fakten nachdenklich wahrnehmbar zu machen, die poetische Kraft von Bildern und Texten zu entfalten und der Betrachterin, dem Betrachter angesichts scheinbar unlösbarer Probleme das Bewusstsein persönlicher Freiheit zu vermitteln.

Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe des Fonds ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten, weiterzuführen. In den 25 Jahren waren insgesamt 75 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich - KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen - in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.

Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten: Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003) und Esther Stocker (2004).

Pressetext

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Jun Yang
Preisträger Otto Mauer Preis 2005
Ausstellung im JesuitenFoyer, Wien