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Ein Bild muss ein Bild sein und gleichzeitig die Verweigerung eines Bildes sein. Ein Bild muss Lust auf die Welt machen, aber muss diese Lust nicht befriedigen (...).

Der Rang des weithin unterschätzten Zeichners, Malers, Graphikers und Fotografen Karl Bohrmann, beginnt sich erst jetzt, 10 Jahre nach seinem Tod, allmählich abzuzeichnen und will noch entdeckt werden.

Die aktuelle Ausstellung vermittelt einen Eindruck davon, wie konsequent sich die Entwicklung des K¸nstlers, dessen Schaffen sich ¸ber einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren erstreckt, vollzogen hat. W‰hrend sich Anfang der 60er Jahre Parallelen vor allem zu den Werken Cy Twomblys zeigen, sind in den Folgejahren die Einfl¸sse der amerikanischen Farbmalerei sp¸rbar. Auch Bez¸ge zu Georgio Morandi, Paul Klee, Giacometti oder Bohrmanns Lehrer Willi Baumeister kˆnnen hier anhand ausgew‰hlter Beispiele der Jahre 1961 bis 1988 nachvollzogen werden. Zugleich wird offenbar, dass derartige Vergleiche nur oberfl‰chlich andeuten kˆnnen, wie weitreichend Bohrmanns Ausdrucksvermˆgen gr¸ndet. Innerhalb eines relativ beschr‰nkten, klassischen Themenfeldes: Interieur, Landschaft, Aktdarstellung, gelingt es dem K¸nstler, auf unkonventionelle Weise, in einer Dialektik zwischen Spontanit‰t und Reflexion, neue Sinnzusammenh‰nge zu erˆffnen. In fast unerschˆpflicher Produktivit‰t hat Bohrmann unz‰hlige Variationen eines Sujets geschaffen, die im Spannungsverh‰ltnis zwischen Gegenstandsbezeichnung und blofler Andeutung an die Vorstellungskraft des Betrachters appellieren und auflerhalb seiner Kunst ungedacht blieben. Die Ausstellung pr‰sentiert sowohl fr¸he Papierarbeiten, die ÑGespinsteì, Aktmotive in Verbindung mit Interieurszenen, als auch eine im Jahre 1962 begonnene Werkgruppe mit animalischen Motiven. Derartige feine Zeichnungen und Collagen dienten ihm meist auch als Vorbilder der groflformatigen Arbeiten auf Nessel. Bohrmanns Interesse f¸r die Eigenheiten verschiedener Materialien entwickelte sich in den 70er Jahren, parallel zu seiner zunehmenden Besch‰ftigung mit der Fotografie. Herausragend zeigt sich in einigen Beispielen aus den 80er Jahren sein feines Gesp¸r f¸r den gezielten Einsatz der Leere und eine im Kontrast dazu gesetzte Pr‰senz der gleichm‰flig angestrichenen Farbfl‰chen, die im Zusammenspiel mit den das Wesentliche erfassenden Linien ihre volle Wirkung entfalten.

Es erscheint ein Katalog.

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Karl Bohrmann
Bilder, Zeichnungen und Collagen