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Karolina Kowalska, geboren 1978 in Krakau, erhielt 2002 ihr Diplom an der Krakauer Kunstakademie im Bereich Grafik. Anschließend wurden ihre medienübergreifenden Arbeiten in zahlreichen Gruppenausstellungen international präsentiert, seit 2004 erhielt sie in Polen mehrere Einzelausstellungen. Der Forumstadtpark Graz wählte sie in diesem Jahr zum artist in residence. Karolina Kowalska verbindet in ihren Installationen Fotografien, Objekte und Filme. Ihre kontinuierliche Auseinandersetzung mit Architektur und Urbanität wird gerade für Essen und das Ruhrgebiet in den nächsten Jahren eine neue Bedeutung gewinnen. Diese besondere Aktualität, aber auch ihr Interesse und Talent, sich mit vorgegebenen Raumsituationen zu befassen, waren ausschlaggebend für die Wahl dieser Künstlerin.

Die Ausstellung im RWE Turm nimmt Karolina Kowalska zum Anlass, aus künstlerischer Perspektive Fragen nach dem Umgang mit Gefahren und Risiken zu verhandeln. Unter dem Titel Risk Management werden Arbeiten präsentiert, die Zustände und Reaktionen wie Angst, Unsicherheit, Druck, Widerstand oder Anpassung zum Gegenstand haben. Dabei bewegt sich die Künstlerin zwischen eher abstrakt-assoziativen Kommentaren – so im Falle des großformatigen Porträts eines schwarz geschminkten kleinen Mädchens – und sehr direkten Eingriffen, wie bei der Jagd eines panisch davonlaufenden Pfaus, ein Video, das im Zentrum des Ausstellungsraums an die Innenwand eines speziell gefertigten Kubus projiziert wird. Ein wesentliches Moment des Ausstellungskonzepts ist der Import von (Bild-)Material aus dem "realen Leben": Dabei handelt es sich zum einen um Aufkleber aus dem öffentlichen Verkehr mit der Aufschrift Notausstieg/ Bei Gefahr Scheibe einschlagen, die Kowalska an den Glaswänden des Rundbaus arrangiert und durch schwarzes Klebeband modifiziert. Außerdem wird eine Serie von fünf, aus einem naturwissenschaftlichen Bildband reproduzierten Fotografien gezeigt. Diese führen in Kombination mit kurzen erklärenden Texten die natürlichen Mechanismen von Tieren bei Gefahr vor Augen. Hier dienen etwa Scheintod oder Ohnmacht dem effektiven Abhalten des Feindes. In dem Zusammenspiel der genannten ästhetischen Statements thematisiert die Ausstellung grundsätzlich das Verhalten in Grenz- und Risikosituationen.

Vorschau 2007 – Ausstellung im RWE Turm Die zweite Ausstellung im Turm beginnt März/ April 2007 und stellt die Arbeit des polnischen Künstlers Oskar Dawicki vor. Dawicki, 1971 in Starogard Gdanski geboren, studierte von 1991 bis 1996 Malerei bei Professor Lech Wolski an der Nicolaus Copernicus Universität in Torun. Seit 1994 konzentriert sich seine Arbeit auf Performances, häufig in Verbindung mit Video und anderen Bildmitteln. Er ist einer der Gründungsmitglieder der Gruppe AZORRO (2000). Dawickis Projekte sind in ihrer Mischform von künstlerischen Methoden und Medien nicht eindeutig zu klassifizieren. Sie stehen in der Tradition der polnischen Konzeptkunst, wobei die lakonische Erscheinungsform seiner Arbeiten immer mit dem Infragestellen, Ironisieren oder Desillusionieren der Position des Künstlers einhergeht. Mit dieser kreativen Ambivalenz wird Oskar Dawicki auch den RWE Turm einnehmen und Performances konzipieren.

Zu den Turmausstellungen erscheinen jeweils einzelne Kataloge.

Pressetext

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Karolina Kowalska
RISK MANAGEMENT
Zeitgenössische Kunst im RWE Turm
Eine Kooperation des Museum Folkwang mit der RWE AG