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Eröffnung 13.9.2014

Für ihre mit dem Kunstpreis der Schering Stiftung verbundene erste institutionelle Einzelausstellung hat die diesjährige Preisträgerin Kate Cooper eine Reihe neuer Video- und Fotoarbeiten produziert, die sie in einem eigens für die KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART konzipierten Szenenbild präsentiert.

Durch den intensiven Gebrauch von CGI-Techniken, kommerzieller Fotografie und Postproduktion betont die Ausstellung RIGGED die Arbeit, die zur Gestaltung von Bildern aufgewandt werden muß. Sie untersucht die Position des weiblichen Körpers in der Geschichte der digitalen Bildtechnologien. Indem sie Bilder des Körpers schafft und neu wiedergibt, fragt Cooper, was diese digitalen Figuren als downloadfähige, überzeichnete Körper anstatt unserer selbst leisten.

Cooper interessiert sich für die fiktionalen Räume von Werbebildern, die sofort lesbar und in ihrer Botschaft universell sind, und überprüft deren Wirkung auf unser Erleben sowie unser Verhältnis zu ihnen. Dabei hinterfragt sie auch unsere Vorstellungen von Gender und Arbeit, die durch Werbung generiert werden. RIGGED erforscht neue Verbindungen zwischen Körpern und Bildern und veranschaulicht das Spannungsfeld zwischen Präsenz und Unsichtbarkeit. So, wie digitale Bilder zu unseren Doubles werden – teure aber unbezahlte Figuren, die in unserem Auftrag handeln – wird die Arbeit, die zu solchen Formen der Produktion gehört, neu als Akt des Rückzugs fokussiert. Unsere eigenen Körper bedienen sich einer Strategie der Verweigerung: Camouflage als Überlebenstechnik.

Cooper sagt: „Wie können wir, in unserer post-gegenständlichen Welt – in der Bilder keinen Ort haben und frei durch Netzwerke treiben – die Kraft von Bildern neu verhandeln, ihnen ihre Macht zurückgeben, sie dazu bringen, für uns zu arbeiten?"

RIGGED zeigt den Menschen selbst als Handelsware; die plakatgroßen Figuren die im ganzen Raum installiert sind, fokussieren den Körper als Ort, an dem Ideen kommuniziert werden: eine Neukodierung und Neukonfiguration von Bedeutungen. Während die computergenerierten Bilder verstörend realistisch werden, umgeben Coopers Doppelgänger die BetrachterInnen als stumme Formationen und entfalten ihr eigenes illusionäres Potenzial, das beständiger als menschliche Materie ist.

Kuratiert von Ellen Blumenstein in Kooperation mit der Schering Stiftung.

Im Rahmen der Berlin Art Week 2014