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Dem Werk der österreichischen Künstlerin Kiki Kogelnik (1935 – 1997) ist vom 9. September bis 1. Oktober 2005 im Künstlerhaus Klagenfurt eine Personale gewidmet.

Seit Anfang der 60er Jahre lebte und arbeitete Kiki Kogelnik in New York, Wien und in ihrer Kärntner Heimatstadt Bleiburg. Im Spannungsfeld zwischen New Yorker Kunstszene, europäischer Tradition und österreichischer Herkunft entstand ein umfangreiches Werk, das neben Malerei, Graphik und Skulptur auch Objekte und Installationen im öffentlichen Raum umfaßt.

Ausgehend von den noch in Wien entstandenen abstrakten Frühwerken konzentriert sich die Präsentation auf malerische Hauptwerke der sechziger bis neunziger Jahre, in denen auch Einflüße der Pop Art anklingen. Einen Schwerpunkt der an die sechzig Exponate umfassenden Schau bilden großformatige Bilder der sechziger Jahre, die als „Space Art“ einen bisher wenig bekannten Aspekt im Œuvre Kiki Kogelniks thematisieren. Ergänzend zum malerischen Werk werden Beispiele ihres grafischen und skulpturalen Schaffens vorgestellt.

Kiki Kogelniks abstrakte Werke der Wiener Akademiezeit ab 1955 bis zu ihrem Weggang nach New York bilden den ersten markanten Werkabschnitt ihres umfangreichen Œuvres. In deutlicher Distanzierung zur Akademie ist diese Werkphase geprägt durch Stileinflüße der „Ecole de Paris“ und des amerikanischen Expressionismus, die sie durch ihre Studienreisen und den Umkreis der Galerie St. Stephan kennengelernt hat.

Um sich in New York vom Abstrakten Expressionismus abzusetzen, wendet sich Kiki Kogelnik einer figurativen Bildsprache zu. 1962 entwickelt die Künstlerin ein Cut-out Verfahren, das grundlegendes Prinzip ihres gesamtgestalterischen Konzepts bleiben sollte. Durch Ausschneiden der Körperkonturen ihrer Künstlerfreunde, darunter Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg oder Sam Francis, erhält sie lebensgroße Formen aus Packpapier, die sie als Schablonen für ihre Bilder verwendet. Auf Warenhausständern en masse aufgereiht werden diese zweidimensionalen „Porträts“ zu eigenständigen Skulpturen aus Vinyl, den „Hangings“.

Großformatige Frauenbilder entstehen in den siebziger Jahren, die in ihrer coolen Pop Ästhetik die stärkste Annäherung an die amerikanische Pop Art erkennen lassen. Die Frauen werden in typisierten Posen der Stars und Models aus den Medien der Modejournale inszeniert. Kiki Kogelnik spielt damit auf brüchig gewordene Codes der Modeindustrie an und nimmt eine humorvoll-ironische Haltung zu tradierten Schönheitsidealen und Köperbildern ein.

Menschliche Figuren, zerstückelt in Kopf und Gliedmaßen, füllen die Bildräume der achtziger und neunziger Jahre, die nun auch vermehrt mit Alltagsgegenständen, Zeichen und Symbolen angereichert werden. Durch die zunehmende Stilisierung und Fragmentierung der Formen und die Anordnung in einem reinen Flächendekor übersetzen ihre Werke die sichtbare Wirklichkeit endgültig in eine Art Zeichensprache. Ende der achtziger Jahre kommt es in der Werkgruppe der „Expansions“ zur Erweiterung der Malerei in den Raum. Typische Kogelniksche Symbole wie fragmentierte Masken, Knochen oder ungegenständliche Zeichen aus Keramik sprengen den Rand der Leinwand und verleihen den Gemälden eine expressive Note.

Die langjährige Auseinandersetzung mit der Thematik des Kopfes findet in den Gemälden und Keramiken der neunziger Jahre einen eindrucksvollen Schlußpunkt.

In ironisch - kritischer Auseinandersetzung mit Impulsen der internationalen Kunstszene und ihrer persönlichen Lebenswelt fand Kiki Kogelnik zu einer eigenständigen Motivik und unverwechselbaren Bildsprache. Eine Fotodokumentation vermittelt Einblicke in die Biographie und unterstreicht das Bild einer faszinierenden Künstlerin von großer Kreativität und Originalität.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kiki Kogelnik Foundation.

Dr. Karin Dornbach, Kiki Kogelnik Foundation Wien – New York, 2004

Pressetext

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Kiki Kogelnik: Happy Birthday