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Mit einer geradezu musealen Ausstellung feiert die Düsseldorfer Galerie Ludorff ihre 15jährige Zusammenarbeit mit dem Berliner Maler und Akademieprofessor Klaus Fußmann. So sind ab 16. Mai in Ludorffs Räumen an der Düsseldorfer Königsallee die Höhepunkte des Schaffens Fußmanns aus den vergangenen fünf Jahren zu sehen. “Blumen/Landschaften“ ist die Präsentation mit 10 Ölgemälden und circa 70 Aquarellen betitelt, von denen eine Auswahl bereits in der großen Fußmann-Einzelausstellung im Dortmunder Museum am Ostwall im vergangenen Jahr zu sehen war.

Fußmann, 1938 im rheinischen Velbert geboren, zählt zu den bedeutensten deutschen Malern seiner Generation. Schon während seines Studiums an der Essener Folkwang-Schule und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin erprobte er eine neue gegenständliche Malerei. Als Maler von Interieurs, Stilleben und mythologischen Szenen machte er sich bald einen Namen. Seit 1972 hat er ein Atelier in Gelting an der Ostsee. Dort fand und findet er dasjenige vor, was er in Berlin vermisst: Die Natur in ihrer unendlichen Pracht und Entfaltung. Seitdem widmet sich ein wesentlicher Bereich seiner Kunst der Landschaft, den Gärten und Blumen.

Obwohl oder vielleicht gerade weil sich der Künstler der Gefährdung der Natur bewusst ist, beschwört er sie in seinen Bildern immer wieder in ihrer ganzen Schönheit. Gelbe Rapsfelder leuchten vor blauem Wasser, Bauerngärten blühen in verschwenderischer Pracht, einzelne Rosen, Mohnblüten oder Stiefmütterchen scheinen die ganze Leuchtkraft der Natur in sich zu vereinen. Aber auch das Werden und Vergehen der Natur ist unterschwellig immer Thema seiner Arbeiten. So handelt es sich bei seinen Naturszenen keineswegs um möglichst realistische Nachahmungen; vielmehr überträgt der Künstler die Intensität seines subjektiven Naturerlebens auf die Leinwand oder den Aquarellkarton und lässt den Betrachter so daran teilhaben.

Das Aquarell setzt der Künstler vor allem dazu ein, die Leuchtkraft, aber auch die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit der Blumenwelt wiederzugeben. Ölfarben verwendet er hauptsächlich zum bildnerischen Aufbau von Landschaften, wobei er die Farbe expressiv, pastos und manchmal in mehreren Schichten übereinander legt und dabei bis an die Grenze der Abstraktion vordringt.

Die sorgfältige und spannungsreiche Auswahl der Arbeiten in der Düsseldorfer Ausstellung führt Fußmann als einen der großen gegenständlichen Maler unserer Zeit vor, dem es gelingt, aufbauend auf der malerischen Tradition etwa eines Emil Nolde oder Lovis Corinth eine neue zeitgemäße und eigenständigen Bildsprache zu entwickeln.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 83 farbigen Abbildungen aller Arbeiten sowie Essays von Klaus Fußmann und Tayfun Belgin, dem Kurator der jüngsten Einzelausstellung Fußmanns im Dortmunder Museum am Ostwall.