press release only in german

Die Ausstellung des international renommierten und in München ansässigen Designers Konstantin Grcic (*1965 München) bildet den Auftakt für ein neues Format der Neuen Sammlung: Für die architektonisch besondere Paternoster-Halle in der Pinakothek der Moderne werden ab 2015 in jährlicher Folge Persönlichkeiten des Designs für eine charakteristische und ortsspezifische Präsentation eingeladen. Dieses Format erweitert die Idee einer temporären Ausstellung und verändert das Bild der Neuen Sammlung: Zehn Monate lang präsentiert die doppelstöckige und von einer Galerie einsehbare Paternoster-Halle die Auseinandersetzung eines Designers mit dem Display des Museums. Die Eigenbewegung der Paternoster-Aufzüge wird dabei die Programmatik einer aktiven Neuen Sammlung spiegeln. Konstantin Grcic widmet sich in seiner Ausstellung drei Themenkomplexen.

Das Stuhlprojekt „chair_ONE“ wird in seinem mehrjährigen Entwicklungsprozess von den ersten Modellen bis zum finalen Produkt vorgestellt. Die Neue Sammlung verfügt über nahezu alle Entwurfsstadien des chair_ONE, die ein Abbild der Ideen und der Herangehensweise des Designers darstellen. Es handelt sich um Modelle aus Draht, Pappe, Stahlblech oder 3-D-Druck, die mit den finalen Produkten des italienischen Herstellers Magis konfrontiert werden. Hier zeigt sich die ernsthafte und detaillierte Auseinandersetzung Konstantin Grcics mit Materialeinsatz, Oberflächengestalt, Gewicht und räumlichem Volumen.

Mit über 30 Produkten zeigt Konstantin Grcic in den Paternoster-Aufzügen wichtige Werke seiner aktuellen Produktion. Der Industriedesigner ist vor allem ein Möbeldesigner, dessen Werk sich gleichermaßen durch Stringenz und Vielfalt auszeichnet. Vom Blumenkübel über Tisch und Sitzmöbel sowie Regal und Leuchte bis hin zu einer Chaiselongue entwirft Konstantin Grcic in den unterschiedlichsten Materialien Kunststoff, Holz, Stahl, Marmor oder Karbon. Seine Entwürfe zeichnen sich durch ein Höchstmaß an technischer Innovation, Präzision, Materialeffizienz und Formvollendung aus. Der dritte Teil zeigt im Ausstellungssaal „Temporär 2“ eine szenographische Installation seines begehbaren TT-Pavilions, der 2014 als Messestand für Audi konzipiert wurde. Heckklappen, Kühlerelemente und Tankverschlüsse des Audi TT werden als Bausteine für Fenster und klappbare Türen eingesetzt, die mit dem Holz der Wandungen kontrastieren. Die achtseitige mobile Architektur weckt dabei Assoziationen an die Holzhäuser von Jean Prouvé oder Charlotte Perriand genauso wie an die Pavillonutopien aus Kunststoff eines Jean Benjamin Maneval oder Matti Suuronen. Konstantin Grcic hat seinen Pavillon wie ein UFO vor einer surrealen Landschaft des Plakatmalers René Birkner und der Malerin Alina Birkner gelandet.

Prozess, Möbel und Architektur sind die Themen von „Konstantin Grcic: The Good, The Bad, The Ugly“. Der Titel, der einem Westernklassiker entlehnt ist, verweist ironisch auf das hohe emotionale Potential von Design und seiner Rezeption.

Die Ausstellung wird begleitet von einer Publikation mit Fotografien von Gerhardt Kellermann, gestaltet von Lambl/Homburger, mit einem Text von Hubert Filser, basierend auf einem von ihm moderierten Gespräch zwischen Konstantin Grcic und dem Leiter der Restaurierungsabteilung Tim Bechthold sowie einer Einführung in das Werk des Designers von Angelika Nollert.

Mit freundlicher Unterstützung von Arflex Japan, Audi, Authentics, BD Barcelona Design, Böwer, Classicon, Driade, Emeco, Flos, Flötotto, Magis, Marsotto edizioni, Mattiazzi, Plank, Teracrea, Vitra

Gefördert durch PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.