Kunstbank Berlin

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Vom 6. bis 27. Februar 2004 präsentiert die KunstBank, der Galerieraum der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die 5. Ausstellung der Reihe „SenatsstipendiatInnen Bildende Kunst 2003“.

Die Arbeiten von Kreissl&Kerber gehen der Sehnsucht nach, in der Stadt die Landschaft wiederzufinden. Sie beobachten sekundäre architektonische Phänomene, temporäre Erscheinungen, Hilfskonstruktionen und Koinzidenzen und entwickeln daraus ihre raumdefinierenden Strukturen.

Die große Installation „Palast der Republik“ (2001-2004) von Nina Fischer und Maroan el Sani verbindet einen alten Dokumentarfilm, Live-Web-Cast, Videoprojektionen, Umrisszeichnungen und Modelle. Am Mittwoch, 4. Februar 2004, 19 Uhr, stellen die KünstlerInnen ihre Arbeit im Rahmen des Programms „SenatsstipendiatInnen zu Gast im NBK“ im Neuen Berliner Kunstverein, Chausseestraße 128, Berlin-Mitte, vor.

ALEXA KREISSL / DANIEL KERBER Operation Cityscape

Die Arbeiten von Alexa Kreissl und Daniel Kerber geben der Sehnsucht Ausdruck, in der Stadt die Landschaft wiederzufinden - dort, wo das Detail gegenüber dem Gesamten in den Hintergrund tritt. Für eine solche Gesamtschau ist der Standpunkt des Betrachters ausschlaggebend - Landschaft ist die Suche nach dem idealen Standpunkt, der idealen Perspektive und dem idealen Betrachter. In die Figur des Betrachters schreiben sich für gewöhnlich sämtliche Gewohnheitsrechte, Ideologien und der Traum von der Totalität des Blicks ein. Führt man allerdings eine Unsicherheit über den Standpunkt des Betrachters in die Stadt-Landschaft ein, zerfällt diese wieder in eine Ansammlung von Möglichkeitsräumen, in formale Metastasen und optische Täuschungen. Für diesen Moment der Unsicherheit einer scheinbar unverrückbaren Ideologie des Raumes interessieren sich Kreissl&Kerber. Ihr Arsenal an Bildmaterial, Montagen und Architekturen speist sich aus der Beobachtung sekundärer architektonischer Phänomene, temporärer Erscheinungen, Hilfskonstruktionen, Koinzidenzen. Mit diesem Material räumlicher Begriffe und Formen begeben sie sich auf die Suche nach dem unmöglichen Idealszenario, das entweder der Idee einer bestimmten Nutzung folgt, oder, wie verstärkt in den jüngeren Arbeiten, eine Hülle, ein an sich zweckentleertes Tableau zur Verfügung stellt. Diese Hülle entwickelt ihre eigene Dynamik rund um die leere Mitte aller möglichen Praktiken und Produktionsformen des Raumes, sie wird mitsamt ihrer Module zu einer Landschafts-Maschine, die es ermöglicht, zu befestigen, ohne festzuschreiben, in Bewegung zu halten und doch zu fixieren. (Anselm Franke)

NINA FISCHER / MAROAN EL SANI

Nina Fischer und Maroan el Sani gehören zu der Generation junger deutscher Künstler, deren Arbeiten nicht nur durch das Entstehen eines "neuen” Berlins nach dem Fall der Mauer im Jahre 1989 geprägt worden sind, sondern auch durch die Beseitigung der Relikte der Vergangenheit im Namen der Zukunft. Ihre große Installation Palast der Republik 2001-2004) verbindet einen alten Dokumentarfilm, Live-Web-Cast, Videoprojektionen, Umrisszeichnungen und Modelle. Sie zeigt auf überraschende Weise Zeichen für Stillstand und Verlangsamung, die sich in diesem Zusammenhang einer überwältigenden Beschleunigung finden lassen. Der Palast der Republik, der sich an der Strasse Unter den Linden befindet, wurde 1976 auf den Ruinen des Berliner Stadtschlosses, das im 18. Jahrhundert erbaut wurde, errichtet. Das Gebäude, das als Sitz des ostdeutschen Parlaments diente und zugleich auch ein beliebter Treffpunkt der Bürger war, ist das wahrscheinlich sichtbarste architektonische Überbleibsel von Berlins DDR-Vergangenheit. (Jill Winder, Center for Curatorial Studies Bard College, New York, 2003)

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Alexa Kreissl / Daniel Kerber

Nina Fischer / Maroan el Sani