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Das Deutsche Historische Museum zeigt in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. und auf Initiative der BILD erstmals in Deutschland 100 Kunstwerke aus der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Als Abschluss des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen ist „die bis dato umfangreichste Präsentation von Kunstwerken aus der Sammlung des Yad Vashem außerhalb Israels als unschätzbares Zeichen der Freundschaft zu werten“, so der Präsident des Deutschen Historischen Museums, Prof. Dr. Alexander Koch.

Die 100 Arbeiten stammen von jüdischen Häftlingen aus verschiedenen Konzentrationslagern, Arbeitslagern und Ghettos. „Diese Werke, die den Holocaust überdauert haben, erlauben uns einen Einblick in die Fähigkeit der Kunst, die Perspektive der jüdischen Opfer zu vermitteln“, erläutert der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev. „Die Ausstellung ermöglicht eine seltene Begegnung, gerade hier in Berlin, zwischen dem heutigen Publikum und denen, die die Shoah durchlebt haben. Jedes dieser Werke ist sowohl ein lebendiges Zeugnis aus dem Holocaust als auch eine Bekräftigung eines unbeugsamen, menschlichen Geistes.“

Die überwiegend grafischen Blätter entstanden unter unmenschlichen Bedingungen im Geheimen. Sie zeugen von der Kraft des Geistes im Angesicht von Elend und Tod und dem Widerstreit zwischen der Wirklichkeit des Holocaust und einer imaginativen Gegenwelt. „In einem kompromisslosen Akt des Widerstands zeichneten und malten die Künstlerinnen und Künstler unter Lebensgefahr. Einige schilderten deutlich die Grausamkeiten und Erniedrigungen, die sie erdulden mussten, andere widersetzten sich der fortschreitenden Entmenschlichung, indem sie das Individuelle und das innere Seelenleben betonten“, so die Kuratorin der Ausstellung, Eliad Moreh-Rosenberg von Yad Vashem. Aus den Beständen der dortigen Kunstsammlung hat sie die Bilder gemeinsam mit Prof. Dr. h.c. Walter Smerling ausgewählt, der die Ausstellung seitens des Veranstalters Stiftung für Kunst und Kultur e.V. kuratiert. „Kunst ist eine mächtige Antwort gegen Unterdrückung und Terror“, betont Smerling. „Diese Ausstellung ist eine Mahnung, die Würde des Menschen hochzuhalten, denn sie ist der unantastbare Kern unseres Daseins.“   „Bei einem meiner Besuche in der Gedenkstätte Yad Vashem entstand der Wunsch, diese tief beeindruckenden Kunstwerke erstmals in diesem Umfang auch in Deutschland zu zeigen“, erklärt BILD-Herausgeber Kai Diekmann, der die Ausstellung initiiert hat. „In der Tradition Axel Springers, der das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen gefordert und gefördert hat, hoffe ich, dass Kunst helfen kann, zerstörte Brücken wieder aufzubauen."

Von den 50 präsentierten Künstlerinnen und Künstlern wurden 24 von den Nationalsozialisten ermordet. Neben großenteils unbekannten Namen sind auch bekannte Künstler wie Felix Nussbaum oder Ludwig Meidner vertreten. Die Werke sind nach Themen gegliedert, die vom Porträt über die alltägliche Grausamkeit im Lager bis zur Erschaffung einer idyllischen Gegenrealität reichen. Die Biografien der Künstler sind ebenfalls Teil der Ausstellung.

„Kunst aus dem Holocaust“ wird von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 25. Januar 2016 im Deutschen Historischen Museum eröffnet und ist bis zum 3. April 2016 zu besichtigen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e.V., des Deutschen Historischen Museums und der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem, dem zentralen Ort des Gedenkens an den Holocaust, dessen musealer Präsentation und wissenschaftlicher Dokumentation. Initiatoren des Projekts sind der Medienpartner BILD und die Stiftung für Kunst und Kultur e.V.

Ermöglicht wird die Ausstellung durch die Förderung der Daimler AG und der Deutsche Bank AG. Der begleitende Katalog erscheint im Wienand Verlag, Köln.