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Giovanni Segantini (1858–1899) gehört zu den bedeutendsten Malern des späten 19. Jahrhunderts. In seinen Gemälden entwarf er das Bild eines Daseins in harmonischem Einklang mit der Natur. Die einfachen ländlichen Figuren sind eingebettet in den ewigen Zyklus der Jahreszeiten, von Geburt, Sein und Tod. Seit 1887, in den Bündner Alpenlandschaften, gelingt es dem Künstler, die minuziös erfasste Bergwelt in allegorische Bildvisionen von strahlender Leuchtkraft zu bannen, gleichsam als malerischen Gegenentwurf zur Realität grossstädtischer Existenz. Gilt Giovanni Segantini mit seinen idealistischen Visionen als einer der Hauptvertreter des europäischen Symbolismus im Fin de Siècle, so weist ihn der von ihm entscheidend geprägte italienische Divisionismus als Erneuerer der Malerei aus.

Um die zentrale Werkreihe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini-Stiftung und weiterer Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen gruppieren sich Positionen zeitgenössischer Kunst. Im Zentrum der spezifischen Beiträge von Dove Allouche (1972), Siegrun Appelt (1965), Philippe Rahm (1967), Patrick Rohner (1959) und Not Vital (*1948) steht die Wahrnehmung des Berges und des Naturerlebnisses aus dem Blickwinkel der Jetztzeit. Die Ausstellung findet aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums der Firma Christian Fischbacher, St.Gallen, statt und ist eine Hommage an die Otto Fischbacher Giovanni Segantini-Stiftung.

Kuratoren: Roland Wäspe und Lorenzo Benedetti