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Im Rahmen der 2. Triennale der Photographie in Hamburg greifen wir mit der Ausstellung "Landschaftsblicke" den gegenwärtigen Diskurs von Fotografie und Natur auf und reflektieren die Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsmöglichkeiten der Fotografie im Zeitalter der neuen Medien. Dabei kommt der "Landschaft" im Sinne einer kunsthistorischen Kategorie eine besondere Bedeutung zu: galt sie doch auch immer als Projektionsfläche für diskursive Denk- und Weltbilder.

Mit Oliver Boberg, Axel Hütte, Walter Niedermayr, Michael Pfisterer und Hans-Christian Schink zeigen wir 5 Künstler, die in ganz unterschiedlicher Art und Weise fotografisch arbeiten und sich daher auch exemplarisch für eine gemeinsame Ausstellung anbieten. Das Thema der "Landschaft" als elementare Wahrnehmungserfahrung wird dabei ebenso berührt wie das Thema einer neu geschaffenen und fiktiven Natur. Die unterschiedlichen fotografischen Positionen stellen darüber hinaus Bezüge zu anderen Medien wie Malerei und Architektur her.

Wer die Fotos von Oliver Boberg (geb. 1965, lebt in Fürth) das erste Mal sieht, wird irritiert feststellen, dass etwas in den Bildern nicht so ist, wie es sein sollte. Was sind das für Räume und Plätze, die uns gezeigt werden? Wo existieren sie? Die Irritation ist kalkuliert. Boberg baut seine Landschaften erst im Modell, bevor er sie fotografiert.

Axel Hütte (geb. 1951, lebt in Düsseldorf) sieht Landschaften mit einer fast meditativen Haltung, in der die Sujets eine motivische Kontinuität bilden. In der Form der Ausschnitthaftigkeit beinhalten die Fotografien einen dramatisierenden Akzent, mit dem Natur immer wieder als Urgewalt imaginiert wird.

Walter Niedermayr (geb. 1952, lebt in Bozen) wurde mit seinem 1993 erschienen Buch "Die bleichen Berge" international bekannt. Die der normalen Farbfotografie widersprechende Helligkeit seiner Bilder führt zu einer Art Verschwinden in den Bildern. Die weiten Schnee- und Felslandschaften, die Niedermayr in serieller Anordnung zeigt, führen in jene neuralgische Landschaftszone, wo Ödland und Zivilisation einander berühren.

Michael Pfisterer (geb. 1976, lebt in Hamburg) zeigt Motive aus dem großstädtischen Alltag bzw. deren Peripherie. Die Bilder sind streng komponierte Einzelbilder mit jeweils deutlich voneinander abgesetzten Bildelementen. Das entstandene Bild soll eher wie eine eigenständige Konstruktion, ein Modul der Wahrnehmung verstanden werden.

Hans-Christian Schink (geb. 1961, lebt in Erfurt) beschäftigt sich in seinen Aufnahmen mit dem Verhältnis von Natur und Kultur. Seine Aufnahmen der Felder und Hügel zeigen Spuren menschlichen Wirkens in der Perspektive eines bewusst unverständigen Blickes. Es ist ein archäologisches Unterfangen jenseits einer konkreten Zeitlichkeit.

Pressetext

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Landschaftsblicke
Positionen zeitgenössischer Fotografie

mit Oliver Boberg, Axel Hütte, Walter Niedermayr, Michael Pfisterer, Hans-Christian Schink