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„Le Sacre du Printemps“ mit Guy Bar-Amotz, Lothar Götz, Svenja Kreh und Gregor Russ bringt vier Künstler in einen Dialog, die sich zwar auf Traditionen und Formalismen der Moderne beziehen, diese jedoch brechen und in ihrer individuellen Formensprache weiter entwickeln. So kann der Titel der Gruppenausstellung durchaus programmatisch verstanden werden. Denn die Uraufführung des gleichnamigen Balletts von Igor Strawinsky führte 1913 in Paris zu einem Skandal, der eine Neubewertung traditioneller Formen in der Kunst zur Folge hatte.

In seinen raumgreifenden Installationen reflektiert Guy Bar-Amotz (1967 in Israel geboren) auf die Notwendigkeit dieses Bruchs mit der Tradition und sich auflösender Grenzen: Fließende Übergänge zwischen Skulptur, Gebrauchsobjekt sowie Tanz und Musik kennzeichnen seine Environments aus Skulptur, Sound, Text und interaktiven Elementen. So sind seine Werke nicht zwingend für den Museumskontext gedacht, sondern sollen im Rahmen von Performances und Aufführungen, wie beispielsweise in der Londoner U-Bahn, in Gebrauch genommen werden.

Lothar Götz (1963 in Günzburg geboren) zeigt akribisch ausgeführte, geometrisch abstrakte Farbzeichnungen und – zum ersten Mal in einem Museum – ebenso akribische Malerei. Deren mitunter futuristische Formensprache nimmt Bezug auf die Auseinandersetzung des Künstlers sowohl mit den Utopien der Architektur-Moderne als auch der zeitgenössischen Avantgarde.

Svenja Kreh (1968 in Stuttgart geboren) fixiert abgründig-surreale Welten in großformatige Tuschezeichnungen, die zwar eine Vielzahl fragmentarisierter Erfahrungs- und Bedeutungs-Perspektiven bieten, aber letzten Endes undurchdringlich und unausdeutbar bleiben.

Gregor Russ (1964 in Karlsruhe geboren) formuliert in seinen von humorvoller Tristesse geprägten Installationen und Collagen poetische Spannungsfelder voller Bezüge auf Geschichte, Kunst und Literatur. Mit freundlicher Skepsis werden innere Zusammenhänge zwischen den Werken und einem übergeordneten Ganzen offenbar. Diese weit verzweigten Beziehungen, lassen sich mitunter als Aphorismen verstehen, entziehen sich aber ebenso wie ihre Text- und Bildelemente einer eindeutigen Logik.

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Le Sacre du Printemps
Guy Bar Amotz, Lothar Götz, Svenja Kreh, Gregor Russ