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"I think of myself as a canvas" sagte Leigh Bowery über sich selbst. Es ist wohl die zentrale Formel zum Verständnis des Enfant terrible. Mit seiner schrillen Selbstdarstellung und der Stilisierung zum wandelnden Kunstwerk mischte Leigh Bowery die Londoner Subkultur der 1980er-Jahre auf. Sein üppiger Körper diente ihm als plastischer Werkstoff, den er mit schrägen Modeentwürfen und Materialien wie Farbe, Tüll, Pailletten und Satin gekonnt in Szene setzte. Der Applaus auf den internationalen Laufstegen der Clubkultur, der alltäglichen Bühne auf der Straße, aber auch in Talk Shows und bei Performanceveranstaltungen in Kunstgalerien war ihm sicher. Leigh Bowerys exzentrische Darbietungen zwischen Performance, Mode und Musik stellen bis heute eine Inspirationsquelle für zahlreiche Künstler, Fotografen und Filmemacher dar.

Mit viel Humor und einer Bad Taste Attitüde strapazierte Leigh Bowery individuelle Erwartungen und gesellschaftliche Konventionen: "I like doing the opposite of what people expect." Es bereitete ihm größtes Vergnügen der Diktatur der Angepassten den Spiegel der Fremdbestimmung vorzuhalten. Leigh Bowery wurde 1961 in Sunshine (AUS) geboren und starb 1994 an AIDS.