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Leonor Antunes Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der Orte, an denen sie lebt und arbeitet. Präzise beobachtete Motiven und Details macht sie zur Grundlage maßstabsgerecht reproduzierter und aus ihrer Funktion herausgelöster Fragmente, aus denen sich ihre ebenso autonomen wie filigranen Skulpturen entwickeln.

In Berlin hat sich Antunes besonders für die Verdoppelung interessiert, in der viele öffentliche Gebäude und Institutionen in den einst getrennten Teilen der Stadt existierten. Dabei hat sie das jeweils als Nachbau entstandene Gebäude gewählt und von der Akademie der Künste, der Neuen Nationalgalerie, dem Kunstgewerbemuseum, der Staatsbibliothek und dem Fernsehturm jeweils ein architektonisches Detail ausgewählt, das als Quelle ihrer skulpturalen Arbeit diente.

Die Künstlerin interessiert sich dabei nach eigenem Bekunden gerade für solche Details der Architektur, die die architektonische Struktur des jeweiligen Gebäudes stützen. Dabei nehmen die Zitate die Form geometrischer Bausätze an, in denen Antunes auf ein so genanntes "Geometrisches Aufbaugerät" zurückgreift, das in den 50er und 60er Jahren als Lehrmittel im Geometrieunterricht diente. Im Spannungsfeld von Nachbildung und Verwandlung, Maßstäblichkeit und Disfunktionalisierung entstehen so autonome Widerspiegelungen der architektonischen Umgebung, die uns als täglicher Lebensraum prägt und umgibt.

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