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Leopold Kessler (Jahrgang 1976) arbeitet als Konzeptkünstler, Bildhauer, Videofilmer und Aktionskünstler. Mit interventionistischen Aktionen greift er in den öffentlichen Raum ein, manipuliert scheinbar normale Phänomene und stellt Gesetzmäßigkeiten in Frage. Er analysiert gesellschaftliche Verhaltensweisen und durchleuchtet die Sinnhaftigkeit diverser Ordnungssysteme. Seine Arbeiten, die Metaphern auf soziopolitische und ökonomische Geschehnisse darstellen, finden fast ausschließlich unangemeldet statt. Mit einfachsten Mitteln wie Auslöschen, Markieren, Reparieren oder Hinzufügen untersucht er Funktionsmechanismen an der Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem. Der absurde Widerspruch, der seinen Aktionen innewohnt, gibt den Eingriffen oft eine Aura des Humoresken und erinnert an Filmkomödianten wie die Marx Brothers oder Charlie Chaplin – zärtliche Anarchisten, die mit ihren Verrücktheiten die vermeintlich ordentlichen Gesellschaftssysteme konterkarieren.

Kunst ist bei Kessler ein unmittelbares Medium des gesellschaftlichen Lebens mit einer moralisch-ethischen Funktion. Seine Arbeiten sind ein Plädoyer für eine selbstbestimmte Gesellschaft, die die Verhältnisse nicht einfach hinnimmt, sondern scheinbar Etabliertes permanent in Frage stellt.

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Leopold Kessler
Kurator: Hartwig Knack