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In der Malerei des 17. Jahrhunderts entwickelte sich das Licht zu einem wichtigen Aspekt der künstlerischen Aufmerksamkeit. In keiner Epoche zuvor zeigte sich eine solch enorme Vielfalt an Darstellungen, die das Licht thematisierten und dieses gleichsam zur Sprache der Malerei erhoben.

In Kooperation mit der Berliner Forschungsgruppe „Historische Lichtgefüge“ untersucht die Ausstellung erstmals die unterschiedlichen Aspekte der Lichtmalerei des 17. Jahrhunderts anhand von Gemälden, Graphiken und optischen Geräten, auch mit Blick auf die zeitgenössischen naturwissenschaftlichen Traktate.

Den Ausgangspunkt bildet die Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts und die fundamentalen Neuerungen durch Caravaggio. Nördlich der Alpen wurden diese unter anderem von Utrechter Künstlern wie Gerard van Honthorst aufgegriffen und weiterentwickelt.

In darauffolgenden Bereichen widmet sich die Ausstellung verschiedenen Gattungen, die die Vielfalt und Bandbreite der niederländischen Lichtmalerei vor Augen führen. Von Tag- und Nachtlandschaften, Interieurdarstellungen und der Bildnismalerei führt der Weg über Rubens zu Rembrandt und Vermeer, die in der Behandlung des Lichts zu ganz eigenständigen Lösungen finden. Mit diesen Künstlern wird ein Höhepunkt der holländischen Helldunkelmalerei erreicht, die vor dem Hintergrund zeitgenössischer Wissenschaftstheorien genauer betrachtet werden wird. Dabei sollen die Parallelen zwischen Rembrandts oder Vermeers Lichtbehandlung und Descartes’ Ausführungen zum Licht nachgezeichnet werden. Die malerischen Techniken der minutiösen Abschattungen und scharfen Kontrastsetzungen erscheinen aus dem Blickwinkel der barocken Naturphilosophie neu, die sich über die Fortpflanzung des Lichts genauso Gedanken macht wie über die Entstehung der Farben.

Künstlerische Arbeiten der Gegenwart ergänzen die Ausstellung und schärfen mit ihren modernen Positionen den Blick auf die Phänomene der Kunst im 17. Jahrhundert. Sie führen dabei den Einfluss der barocken Lichtkultur bis in die Gegenwart eindrucksvoll vor Augen.

Ausstellungskonzeption, Kuratoren der Kasseler Ausstellung: Carolin Bohlmann, Thomas Fink und Philipp Weiss (Forschungsgruppe Historische Lichtgefüge), Justus Lange und Timo Trümper (Museumslandschaft Hessen Kassel). Projektkoordination: Philipp Weiss

Künstler/innen 17./18. Jahrhundert: Job Adriaensz Berckheyde, Daniel de Blieck, Robert Campin (Kopie), Michelangelo Caravaggio, Giuseppe Cesari, Pieter Claesz, Cornelis Cornelisz, Benjamin Gerritsz Cuyp, Albrecht Dürer, Gerbrand van den Eeckhout, Caspar David Friedrich, Hendrick Goudt, Jacob Philipp Hackert, Johann Oswald Harms, Gerard van Honthorst, Pieter de Hooch, Christiaan Huygens, Jan Lievens, Harmen Loeding, Pieter Neefs d. Ä., Aert van der Neer, Jacob Ochtervelt, Egbert van der Poel, Pieter Rahmstorpff, Harmensz Rembrandt, Johann Heinrich Roos, Peter Paul Rubens, Jacob Solomonsz Ruysdael, Jan Saenredam, Pieter Jansz Saenredam, Godfried Schalcken, Evert Marseus van Schrieck, Matthias Stom, Gerard Ter Borch, Simon Peter Tilmann, Lippo Vanni, Willem van de Velde d. J., Jan Vermeer, Januarius Zick.

Gegenwartskünstler: Thomas Bachler, Thomas Graichen, Yasuhiro Sakamoto, Hiroshi Sugimoto, Thomas Weinberger, Michael Wesely.

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Lichtgefüge
Das Licht im Zeitalter von Rembrandt und Jan Vermeer
Kuratoren: Carolin Bohlmann, Thomas Fink, Philipp Weiss, Justus Lange, Timo Trümper.

Künstler: Job Adriaensz Berckheyde, Daniel de Blieck, Robert Campin, Caravaggio , Giuseppe Cesari, Pieter Claesz, Cornelis Cornelisz van Haarlem, Benjamin Gerritsz Cuyp, Albrecht Dürer, Gerbrand van den Eeckhout, Caspar David Friedrich, Hendrick Goudt, Jakob Philipp Hackert, Johann Oswald Harms, Gerrit van Honthorst, Pieter de Hooch, Christiaan Huygens, Jan Lievens, Harmen Loeding, Pieter Neefs d. Ä., Aert van der Neer, Jacob Ochtervelt, Egbert van der Poel, Pieter Rahmstorpff, Rembrandt , Johann Heinrich Roos, Peter Paul Rubens, Jacob van Ruisdael, Jan Saenredam, Pieter Saenredam, Godfried Schalcken, Evert Marseus van Schrieck, Matthias Stom, Gerard ter Borch, Simon Peter Tilmann, Lippo Vanni, Willem van de Velde der Jüngere, Jan Vermeer, Januarius Zick, Thomas Bachler, Thomas Graichen, Yasuhiro Sakamoto, Hiroshi Sugimoto, Thomas Weinberger, Michael Wesely.