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Im Zentrum der Ausstellung stehen Arbeiten auf Papier, die in einer derart umfassenden Dokumentation zum ersten Mal unter einem Dach zu sehen sind. Die Natur und ihre Prozesse sind zentrales Thema von Lois und Franziska Weinberger, die auch international große Anerkennung genießen.

Die Ausstellung anlässlich des 60. Geburtstages von Lois Weinberger ist bis einschließlich 11. Januar 2008 zu sehen.Nach „Schätze bilden“ und ihren Meisterwerken des 20. Jahrhunderts aus der Gemäldesammlung zu Kiel am Beginn dieses Jahres und den „acht positionen“ der jungen zeitgenössischen Tiroler Kunstszene präsentiert die RLB Kunstbrücke nun Arbeiten von Lois und Franziska Weinberger. Knapp 100 Zeichnungen der Tiroler Künstler sind bis Januar 2008 auf der RLB Kunstbrücke in einer einzigartig umfassenden Präsentation ausgestellt.

Lois Weinberger wurde 1947 in Stams geboren, Franziska Weinberger stammt aus Innsbruck (1953). Beide leben seit den späten 80er Jahren in Wien. Seit vielen Jahren gibt es eine intensive künstlerische Zusammenarbeit, die seit 1999 dazu geführt hat, dass die Arbeiten unter „Lois & Franziska Weinberger“ präsentiert werden. Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit von Lois und Franziska Weinberger steht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Natur. Ausgangspunkt ihrer analytischen Recherchen sind dabei Ruderalpflanzen (Unkraut). Ihr Naturbegriff ist stets von einer gesellschaftspolitischen Auffassung geprägt. Die Ideen des Peripheren, des Nomadentums, der Migration, die Arbeit an „sozialen Gärten“, die Frage von Ordnung und Unordnung, sei es im Pflanzenbereich oder in gesellschaftlichen Systemen, charakterisieren wichtige Teile ihrer Arbeit. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen fließen ebenso ein wie Erzählungen oder volkstümliche Überlieferungen.

Die jetzt auf der RLB Kunstbrücke ausgestellten Arbeiten zeigen vorwiegend Zeichnungen sowie Entwürfe und Konzepte von Lois und Franziska Weinberger.

„Der konzeptuelle Ansatz im Denken und Arbeiten von Lois und Franziska Weinberger wird in unserer Ausstellung ebenso augenscheinlich wie die konsequente Umsetzung in eine adäquate Ästhetik“, sagt Silvia Höller, die Künstlerische Leiterin der RLB Kunstbrücke.

„Zeitgenössische Kunst führt zu Auseinandersetzungen, die es auch gesellschaftspolitisch weiterzutragen gilt. Gerade die künstlerische Arbeit von Lois und Franziska Weinberger steht exemplarisch für diesen spannenden und vielschichtigen Dialog“, sagt der Sprecher des Vorstandes Dr. Hannes Schmid.

Dr. Philippe Van Cauteren, der Direktor des SMAK Museum for Contemporary Art in Gent, ist eigens zur Vernissage nach Innsbruck gekommen und wird bei der offiziellen Ausstellungseröffnung am Abend in Innsbruck einführende Worte zur Ausstellung sprechen.

Ebenfalls heute wird im Ausstellungsraum des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck die Ausstellung „Lois Weinberger. Frühe Arbeiten“ eröffnet.

Begleitend zu beiden Ausstellungen ist im Skarabæus Verlag das von Christoph Bertsch und Silvia Höller herausgegebene Buch „Lois & Franziska Weinberger: Feldarbeit/Field Work“ (ISBN 978-3-7082-3225-6) erschienen.