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Lothar Götz – geboren 1963 in Günzburg, lebt und arbeitet seit 1998 in London – stellt sein malerisches Werk in Deutschland erstmals in ganzer Bandbreite vor. In England zählen seine Innen- und Außenarbeiten zu einer neuen Kunst-am-Bau-Bewegung, die sich seit Ende der 1990er Jahren durch eine aktive Kommissionsarbeit öffentlicher Kulturbüros intensivierte. Dabei konnten die in Deutschland oft kritisierten Kunst-am-Bau-Projekte, die immer noch wie Fremdkörper in der Stadt wirken, in England an eine wesentlich aufgeschlossenere Kunsttradition anschließen. Die englische Avantgarde (Vortizismus, Bloomsbury Group) verband ihren Aufbruch in die abstrakte Moderne um 1912 mit öffentlichen Projekten im Stadtraum und in angewandter Kunst. Götz knüpft mit seinen geometrisch abstrakten Farbräumen an die englische und natürlich deutsche Bauhaus-Tradition an und erweitert sie in die Gegenwart. Oft in Zusammenarbeit mit dem Architekten entwickelte er seit 1999 für öffentliche Gebäude, etwa für das Londoner Westminster College, Justizministerium, Geschäftshäuser und soziale Einrichtungen ein innovatives, je nach Standort der Betrachter sich veränderndes Farbraumkonzept.

Unsere Ausstellung gibt mit rund 50 Arbeiten einen Überblick sowohl über sein autonomes zeichnerisches und malerisches Werk und zeigt erstmals auch seine zahlreichen Public Art Projects von 2001 bis 2010. Eine neue, über 16 Meter lange und 5 Meter hohe Wandarbeit fertigt Götz vor Ort an, die die Halle der Kunsthalle Wilhelmshaven in einen dynamischen Farbraum verwandeln wird.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Galerie der Stadt Remscheid. Die erste Künstlermonografie erscheint im August 2011.