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Mit der Ausstellung „Louise Bourgeois“ in der Englischen Kirche und parallel in der Galerie Scheffel kommt Bad Homburg und die Rhein-Main Region in den ganz außergewöhnlichen Genuss, einen Einblick in den höchst suggestiven Werkkomplex der international renommier-ten zeitgenössischen Künstlerin erleben zu können. Christian Scheffel hatte bereits Arbeiten von Bourgeois in die Skulpturenausstellung Blickachsen 3 integriert.

Als eine der herausragensten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts ist Louise Bourgeois – 1911 in Paris geboren – zugleich eine der faszinierendsten und einzigartigsten Persönlichkeiten der internationalen Gegenwartskunst. Nach ihren Ausbildungsjahren in Paris übersiedelte sie 1938 nach New York und nahm 1951 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Ihr häufig experimenteller Umgang mit Materialien wie Alabaster, Latex, Bronze, Gips und Marmor hat ihren bildhauerischen Einfluss mitbestimmt. Louise Bourgeois kommt mit den künstlerischen Strömungen des 20.Jhs in Berührung, behauptet jedoch von Anfang an eine eigene Position. In New York wendet sie sich zunächst, wie viele europäische Künstler dieser Zeit, dem Surrealismus zu. Durch die Aufhebung der Logik, Verrätselung, mythische Archaisierung und das Aufgreifen erotischer Impulse bietet der Surrealismus wegweisende Möglichkeiten für Bourgeois‘ künstlerische Erkundungsreisen zum eigenen Selbst. Der ambivalente Blick zurück in die Kindheit gehört zu den zentralen Spannungsmomenten ihres Œuvres.

Zu ihren bekanntesten Arbeiten gehört die Serie Cells, Installationen, die aus einer Zu-sammenführung von gefundenen Objekten und herausragenden figurativen und abstrakten Skulpturen bestehen und durch dramatische Beleuchtung in Szene gesetzt sind. Auch Zeichnungen, die häufig Textfragmente einbeziehen, und persönliche Aufzeichnungen gehö-ren zu ihrem Werk, das durch zahlreiche Preise ausgezeichnet wurde: Louise Bourgeois erhielt unter anderem die amerikanische National Medal of the Arts (1991), den französischen Grand Prix National de Sculpture (1991) und den Goldenen Lö-wen für einen noch lebenden Meister der zeitgenössischen Kunst durch La Biennale di Ve-nezia (1999). 2003 wurde ihr vom israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav in der Knesset in Jerusalem der Wolf Foundation Prize in the Arts 2003 überreicht und damit ihr Lebenswerk geehrt, das über „sechs Jahrzehnte sowohl die ästhetische und formale Innova-tion, die intellektuelle Komplexität und zeitgenössiche Relevanz“ der Kunst als auch die ge-sellschaftliche Rolle der Künstlerin in politischer Weise geprägt und bereichert hat. Zur Aus-stellung erscheint ein Katalog.

Pressetext

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Louise Bourgeois
Galerie Scheffel; Englische Kirche