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Im Laufe ihrer sieben Jahrzehnte umfassenden Laufbahn hat Louise Bourgeois (1911-2010) Ideen initiiert und entwickelt, die später Schlüsselpositionen in der zeitgenössischen Kunst einnahmen: unter anderem das Format der Installation, das Theatralische und Themen des Feminismus. Ihre unverwechselbaren skulpturalen Formen, die in komplexen ikonografischen und psychologischen Tableaus ausgearbeitet sind, sowie ihre herausragenden Zeichnungen sind unübertroffen.

Zu den innovativsten und anspruchsvollsten skulpturalen Arbeiten innerhalb ihres umfangreichen Œuvres gehören die "Cells" ["Zellen"], eine Serie von architektonischen Räumen und Situationen, die ihre Aufmerksamkeit fast zwanzig Jahre lang gefesselt hat. Die Zellen decken mehrere von Bourgeois' künstlerischen Anliegen gleichzeitig ab und wirken als hoch emotionale Mikrokosmen. Jede Zelle ist ein facettenreiches und dichtes Arrangement in einem Gehäuse, das als spannungsreiche Barriere zwischen Louise Bourgeois' Innenwelt und der Außenwelt des Ausstellungsraums steht. In sorgfältig inszenierten, fast theatralen Szenen erzeugen gefundene Gegenstände, Kleidungsstücke oder Stoffe, Mobiliar und markante Skulpturen von Bourgeois eine intensive Atmosphäre. In Bourgeois' eigenen Worten: "Die Zellen repräsentieren verschiedene Arten von Schmerz: physischen, emotionalen, psychologischen, geistigen und intellektuellen Schmerz. Dabei ist jedoch die Frage: Wann wird eine Emotion physisch? Wann wird das Physische emotional? Es geht immer im Kreis ... Jede Zelle befasst sich mit dem Genuss des Voyeurs, mit dem Reiz des Sehens und Gesehenwerdens. Die Zellen ziehen sich entweder an oder stoßen einander ab. Es gibt diesen Drang, sich zu verbinden, zu verschmelzen oder zu zerfallen." (Louise Bourgeois, 1991)

Mit Unterstützung von Louise Bourgeois Studio and Foundation und in enger Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Freund und engagierten Assistenten Jerry Gorovoy wird das Haus der Kunst die größte Anzahl von "Zellen", die je zusammen gezeigt worden sind, in einer Ausstellung vereinen. Die von Julienne Lorz kuratierte Ausstellung kehrt damit zu einem Schlüsselaspekt von Bourgeois' Denken zurück, und analysiert die begrifflichen, architektonischen und psychologischen Akzente, die sie mit den Zellen gesetzt hat.

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Louise Bourgeois