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Upstairs berlin freut sich, eine Ausstellung mit neuen Werken von Loukia Alavanou anzukündigen. Für ihre zweite Einzelausstellung in der Galerie hat die Künstlerin Chop Chop Tale, eine digitale Videoinstallation aus zwei Projektionsflächen mit Sound geschaffen. Zudem erscheint in limitierter Auflage eine Reihe von Drucken ausgewählter Stills aus dem Video. Ironisch und unter Einsatz fesselnder visueller Tricks reflektiert Alavanous Arbeit die Beziehung zwischen Realität und Illusion.

Mit Chop Chop Tale führt Loukia Alavanou ihre irritierende Erkundung populärer Kultur konsequent weiter. Die aus zwei parallel laufenden digitalen Videoprojektionen bestehende Arbeit setzt sich aus einzelnen Fragmenten klassischer Animations- und zeitgenössischer Horrorfilme zusammen. Alavanou stellt ihre Generation in Frage, die - aufgewachsen mit Kino, Fernsehen und der PlayStation - schnelle Abfolgen von Bildern gewohnt ist. Die Künstlerin filtert Elemente und Sequenzen aus einer ursprünglichen Handlung heraus, reanimiert sie digital und setzt sie wieder in einem neuen Kontext zusammen. Sie appelliert an den Betrachter, die Perspektive und Wirkungskraft des bewegten Bildes an sich zu erforschen.

Loukia Alavanou beschäftigt sich eingehend mit der hintergründigen Sprache des Kinos und bringt ihre Arbeit mit typisch kinematografischen Vorgehensweisen in Verbindung, bei denen die Illusion reeller wird als die Wirklichkeit. Sie legt die Mechanismen des Filmemachens in der heutigen Zeit offen und zeigt auf, was Filme uns über uns selbst sagen können: "Kino ist die ultimative perverse Kunstform. Es gibt dir nicht, was du begehrst - es zeigt dir, wie du zu begehren hast." (Slavoj Zizek)

Loukia Alavanou befasst sich mit dem heutigen Informationsüberfluss, indem sie sich Bilder aus bekannten Filmen aneignet und diese zu ihrer ganz persönlichen, surrealistischen Sprache umkonstruiert. Ist auf der einen Projektionsfläche von Chop Chop Tale eine Collage aus Walt Disneys Das hässliche Entlein (1939), dem Betty Boop Trickfilm Betty in Blunderland (1933), David Lynchs mystischem Mulholland Drive (2001) und Tobe Hoopers Kultslasher Blutgericht in Texas (1974) zu sehen, so zeigt die zweite einen Hirsch, der aus Robin Hardys Horrorklassiker The Wicker Man (1973) stammt. Dieser Hirsch, der durch ein Opernglas beobachtet wird, scheint das "Objekt der Begierde" eines Sadisten aus Pier Paolo Pasolinis kontroversem Die 120 Tage von Sodom (1975) zu sein. Die Flut gewaltsamer Bilder, die auf den interagierenden Leinwänden zu sehen ist, lässt den Betrachter eher Distanz suchen und finden, als dass seine Gefühle erschüttert würden.

Loukia Alavanou (geboren 1979 in Athen) lebt und arbeitet in London. Sie hat an mehreren internationalen Ausstellungen teilgenommen und stellt derzeit in der Deste Foundation in Athen aus. Loukia Alavanou ist die Gewinnerin des 5. Deste-Preis 2007.

Zur Ausstellung erscheint - in Zusammenarbeit mit der Galerie Haas & Fischer in Zürich - ein durchgehend farbig illustrierter Katalog mit einem Text von Darian Leader.

Upstairs berlin ist von Dienstag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Herrn Aeneas Bastian unter +49-30-209 157 90 oder per E-Mail: press@upstairs-berlin.com

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Chop Chop
3.Stock

mit Loukia Alavanou, Gewinnerin des 5. Deste-Preis 2007