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„Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“ lautet der Leitsatz des 96. Deutschen Katholikentages, der 2006 in Saarbrücken stattfinden wird. Das Saarlandmuseum nimmt dieses Thema zum Anlass, die 30teilige Serie The Omega Suites der amerikanischen Fotografin Lucinda Devlin zu präsentieren.

Das Omega, als der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet, steht sinnbildlich für das Ende, welches die zum Tode Verurteilten in den Hinrichtungsstätten der USA erwartet. In Lucinda Devlins Bildern von Tötungskammern ist jedoch nicht die Kritik an der Todesstrafe vordergründig, sondern die sterile und perfekte Technologie, die es unter anderem erlaubt, Hinrichtungen auf eine vermeintlich saubere und humane Art und Weise durchzuführen.

Lucinda Devlins Räume schockieren auf den ersten Blick nicht, denn sie sind in ihren zentralperspektivischen, zum Teil symmetrischen Kompositionen und der abstrahierenden Farb- und Flächengestaltung von einem fast verführerischen, ästhetischen Reiz. Die Abwesenheit des eigentlichen Tötungsvorgangs lässt die Omega Suites zu verdrängten, nicht vorhandenen Orten werden, über die sich im Prozess der technischen Automatisierung das Schwert einer entpersonalisierten Instanz der Gerechtigkeit erhebt.

Die Ausstellung wird von einem Katalog – hrsg. von Susanne Breidenbach, Text von Barbara Rose in deutscher und englischer Sprache – begleitet, der die gesamte Serie abbildet.

Pressetext

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Lucinda Devlin
The Omega Suites
Saarlandmuseum, Studiogalerie