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Luka Fineisen, Jáchym Fleig und Dragan Lovrinovic heißen die Lehmbruck-Stipendiaten der Stadt Duisburg für die Jahre 2007 bis 2009 willkommen. Zum 13. Mal seit 1978 präsentieren Lehmbruck-Stipendiaten der Stadt Duisburg ihre Werke. Zwei Jahre lang hatten Luka Fineisen, Jáchym Fleig und Dragan Lovrinovic Gelegenheit, sich mit den besonderen lokalen Bedingungen auseinander zu setzen. Die Resultate werden traditionell im Rahmen einer großen Abschlussausstellung im Lehmbruck Museum vorgestellt. Mit den Künstlern, die unter 140 Mitbewerbern ausgewählt wurden, treffen sehr unterschiedliche Positionen der zeitgenössischen Plastik aufeinander.

Luka Fineisen, als Stipendiatin des Landes Nordrhein-Westfalen, setzt mit ungewöhnlichen Werkstoffen und Eingriffen in die vorgefundene räumliche Situation die Wahrnehmung außer Kontrolle. Sie reizt damit die Grenzen sowohl des Materials, des Raumes als auch der Bildhauerei an sich aus.

"Es interessiert mich, wenn honigfarbenes Gießharz so aussieht, als würde es süß schmecken", erklärt Luka Fineisen, "wenn Tageslicht für einen Moment etwas Ewiges bekommt oder wenn zehn Tonnen Pfannkuchenteig etwas Asketisches ausstrahlen."

Jáchym Fleig, der unter den Bewerbern aus ganz Deutschland ausgewählt wurde, versteht das Ausstellungsgebäude als einen Organismus, dem er seine Werke als symbiotische Struktur einpflanzt. Die von moderner Technik geprägten Arbeiten nähren sich aus dem Energiehaushalt des Museums und wirken in diesen zurück.

"Die Welt ist schon durchgestaltet, ich mache was dazu", so Jáchym Fleig, "und hoffe, dass es etwas Drittes, Neues ergibt. Mit meinen abstrakten Konstrukten docke ich an vorgefundenen Gegebenheiten an und benutze diese als Träger oder Wirt meiner Arbeiten. Mit meinen Plastiken reagiere ich auf existierende architektonische und urbane Situationen."

Dragan Lovrinovic hat das Gaststipendium für einen in Kroatien geborenen Künstler erhalten. In seinen multi-medialen Installationen (REMEMBER DEATH heißt die aktuelle Arbeit) thematisiert er komplexe, zum Teil politische Inhalte und stellt diese in irritierende und polarisierende Zusammenhänge.

In einem Versuch, "tabula rasa zu machen", fordert Dragan Lovrinovic, "synthetischen Kontext zu diffamieren und eine reine Oberflächlichkeit als globalen Prozess kultureller Übersetzung zu beenden. Ethische Komponente der sehr sensiblen Arbeit REMEMBER DEATH ist die Projektion eines Gesellschaftskörpers im Sinne einer Gemeinschaft der Gleichen."

Es erscheint ein reich bebilderter Katalog, ca. 100 S., mit Beiträgen von Georg Mallitz, Fritz Schwegler und Tankred Stachelhaus.

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Luka Fineisen, Jachym Fleig, Dragan Lovrinovic
"Wenn Förderung ist, ist eigentlich Vollgas!"
Wilhelm Lehmbruck-Stipendiaten 2007-2009