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Eröffnung: Freitag, 01. Juni um 19 Uhr

Das Werk von Andres Lutz (1968) und Anders Guggisberg (1966), eine zwingende, wenn auch zuweilen Nerven kostende Kombination aus Spass und Melancholie, Hochintellektuellem und Kindlichem, ist für Kuratoren wie Betrachter eine gleichermassen spannende Herausforderung. Die breit abgestützte, sowohl Skulpturen, Installationen, Malerei und Videos umfassende Tätigkeit der beiden Künstler erweist sich als eine Art Reise durch einen Kosmos – ungewohnt und vertraut zugleich, als würden uns die Gegebenheiten unseres Alltags in einem völlig neuen Licht enthüllt. Durch diese “schamanistische“ Verwandlung erhalten scheinbar banale Dinge und Ideen einen sublimen Glanz, als hätten die Künstler ihre wahre Bedeutung als Erste erkannt, um diese nun mit uns zu teilen. Das Denken in bzw. das Bauen von Modellen ermöglicht eine Art überschaubarer künstlerischer Versuchsanordnung, zwischen gedanklicher Skizze und konkreter Umsetzung. Ihr Werk schäumt über vor Referenzen, die, unverkrampft und raffiniert, traditionelle Kunstbegrifflichkeiten und kulturelle Abgrenzungen in Frage stellen. Die lustvoll zusammengestellten Objekte, Bilder und Videoprojektionen unterziehen den Ausstellungsraum einem atmosphärischen Wandel, durch den wir unsere üblichen Denkkategorien ablegen und die Einladung zum spielerisch assoziativen Weiterspinnen annehmen.

Die Ausstellung im Kunstverein Freiburg würdigt die zehnjährige Zusammenarbeit der Künstler, in deren Verlauf Lutz & Guggisberg eine einzigartige, komplexe künstlerische Sprache entwickelt haben. Die Künstler ignorieren Kategorien und untergraben Konventionen, indem sie ihr Werk in der Zweideutigkeit zwischen Realität und Fiktion ansiedeln. Angelegt als verzweigtes System, in dem jede äussere Referenz über einen Gegenpart im Werk selbst verfügt, ist dieses geprägt von einer Offenheit, Wandlungsfähigkeit und dem Wunsch zu überraschen.

Im Kunstverein Freiburg werden Lutz/Guggisberg ihre versponnenen Welten des Absurden, nicht ohne Abgründe und Irrwege, für die besonderen Räumlichkeiten entwickeln. Zusätzlich zu einer Installation in der Ausstellungshalle werden sie für den 1. Stock eine labyrinthische, die ganze U-Form abdeckende Reihe von Kammern zusammensetzen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunsthaus Aarau, Schweiz.

Im Verlauf der Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog beim Verlag für moderne Kunst Nürnberg.

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Lutz / Guggisberg