press release only in german

Die Galerie Michael Janssen freut sich mit der Ausstellung Wax’in Wane, neue Werke der US-amerikanischen Künstlerin Lynda Benglis zu zeigen. Darunter sind Wachsarbeiten auf Holz und Papier sowie eine Serie totemartiger, abstrakter Skulpturen aus Edelstahl, mit dem Titel The Manu zu sehen. 1997 präsentierte die Galerie Michael Janssen erstmals frühe Arbeiten von Lynda Benglis in einer Einzelausstellung.

1941 in Louisiana geboren, blickt Lynda Benglis auf eine bereits 40-jährige künstlerische Karriere zurück. Für ihre Arbeiten verwendet sie sehr unterschiedliche Materialien und Medien, wie Bronze, Glas, Neonröhren, Keramik, Wachs, Flüssiglatex, Polyurethan, Gips sowie Video, Fotografie und Zeichnungen. Stets bedacht auf die Plastizität von Form wählt Benglis ihre Materialien aufgrund kultureller Assoziationen und formaler Eigenschaften. Durch das Verschmelzen von Form und Inhalt widerspricht Benglis der von ihr empfundenen Strenge von Modernismus und Minimalismus und stellt das bildliche Element in den Vordergrund. Ihre abstrakten Formen belebt sie durch anthropomorphe, feministische und naturalistische Verweise und versucht, als ?Bild-Macherin’, eine Vielzahl von Assoziationen zu vermitteln, die uns sowohl körperlich als auch emotional berühren. Ihr wichtiger Einfluss wird bei einer jüngeren Generation von Künstlern spürbar, wie u. a. im Werk von Cindy Sherman, Polly Apfelbaum und Matthew Barney.

In ihrem Schaffen entsteht ein Spannungsfeld zwischen Prozesshaftigkeit und der Bewegung des Materials. Benglis überrascht den Betrachter durch ihren spezifischen Einsatz von Materialien, in dem sie deren ursprünglichen Zustand scheinbar über die Grenzen ihrer Möglichkeiten hinaus zwingt und damit unentdeckte Ausdrucksformen schafft.

Ende der 1960er Jahre zieht Benglis nach New York, kurz nachdem der Minimalismus seinen Höhepunkt erreicht hatte. In den 1970er Jahren gibt es einige Kooperationen mit Robert Morris. Gleichzeitig beginnt ihre bemerkenswert steile Karriere und sie übernimmt mit ihrer Arbeit eine zentrale und wichtige Rolle im künstlerischen Pluralismus der 1970er Jahre. 1974 wird sie im Life Magazine als Nachfolgerin von Pollock gefeiert. Im selben Jahr posiert sie in einer skandalträchtigen Anzeige im Artforum Magazin nackt mit Sonnenbrille und einen übergroßen Plastikdildo in der Hand, als scherzhafte Antwort auf scheinbar autarke Minimalisten und ihre Objekte gleichermaßen.

Lynda Benglis lebt und arbeitet in New York und Santa Fe. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen gehören u. a. ein Guggenheim Fellowship und zwei Stipendien des National Endowment for the Arts. Zurzeit sind ihre Werke in einer Retrospektive zu sehen, die 2009 im Van Abbemuseum in Eindhoven ihren Anfang hatte, mit weiteren Stationen im Irish Museum of Modern Art (IMMA) in Dublin, am Le Consortium in Dijon und im Museum of Art in Rhode Island. Anfang 2011 wird das New Museum in New York die vorerst letzte Station der Ausstellung sein.

only in german

Lynda Benglis
Wax‘in Wane