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Utopie: der Nicht-Ort und der gute Ort. Vom 19. bis 28. März 2010 findet MaerzMusik in Berlin statt – das internationale Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele. Unter dem dialektischen Motto UTOPIE  [VERLOREN] untersucht die neunte Ausgabe von MaerzMusik in mehr als 30 Veranstaltungen mit exemplarischen Werken, sechs Musiktheaterproduktionen, Multimedia Projekten, Installationen und insgesamt 19 Uraufführungen Musik als Ort utopischen Denkens und utopischer Praxis, von Erinnerung und Hoffnung, aber auch als Ort der Reflektion über Verlust und Scheitern, Resignation und Verfall, Tod und Jenseits. Verschiedene Bildende Künstler, Bühnenbildner und Videokünstler sind an den Projekten beteiligt, unter anderem Rebecca Horn, William Kentridge, Bernhard Leitner und Elisabetta Benassi.

MaerzMusik 2010 eröffnet mit Luci mie traditrici von Salvatore Sciarrino in der Inszenierung und Ausstattung von Rebecca Horn – eine hochgelobte Produktion der Salzburger Festspiele 2008. Der Komponist Beat Furrer dirigiert das Klangforum Wien nicht nur in dieser Aufführung, sondern auch gegen Ende des Festivals bei seinem neuen Musiktheater Wüstenbuch in der szenischen Einrichtung von Christoph Marthaler mit einem Bühnenbild von Duri Bischoff. Gegenläufige Utopien des (vergifteten) Glücks in der Fremde thematisiert Lucia Ronchetti in der Neufassung von Der Sonne entgegen. Das Musiktheater für 14 Stimmen, Blechblasensemble und Live-Elektronik wird von Michael von zur Mühlen inszeniert und mit Projektionen der Videokünstlerin Elisabetta Benassi multimedial erweitert. Diese Videoarbeiten werden als Ausstellung mit dem Titel Weltall in der Galerie Mario Mazzoli präsentiert, einer Galerie für zeitgenössische Kunst mit besonderem Fokus auf multimediale Arbeiten und zeitgenössische Musik. Elisabetta Benassi ist eine der zentralen Figuren der neuen italienischen Kunstszene und gehört zu einer Generation von Künstlern, die seit den 1990er Jahren spannende Perspektiven für Film und Videoinstallationen eröffnen. In der Reihe Sonic Arts Lounge wird in Telegrams from the Nose eine drastische Dekonstruktion sowjetischer Polit-Mythen betrieben. Akteure sind dabei der junge Komponist François Sarhan und der bildende Künstler William Kentridge – berühmt für seine Animationsfilme mit Scherenschnittfiguren. Weitere Projekte der Sonic Arts Lounge sind die visionären Klangräume von Michael Pisaro und Berhard Leitner. Die Arbeit HörSaal von Berhard Leitner ist eine ortsspezifische, ortsgebundene Ton-Raum-Arbeit. Das Instrumentarium dafür ist das im WellenFeld Hörsaal der TU Berlin eingebaute Wiedergabesystem mit 832 Audiokanälen, mit der durch die Technik der Wellenfeldsynthese komplexe weiträumige Szenarien zu erfinden und zu gestalten sind. Auch Michael Pisaro bedient sich dieses großräumigen Instrumentariums und wird speziell dafür komponieren. Neben der Klanginstallation von Bernhard Leitner und der Ausstellung der Videoarbeiten von Elisabetta Benassi in der Galerie Mazzoli zeigt die Galerie Gelbe Musik unter dem Titel Denkbare Partituren traditionell notierte Kompositionen, grafische Notationen, Text- und Spielanweisungen, Skizzen, Fotocollagen und Zeichnungen. Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Ay-o, Joseph Beuys, George Brecht, John Cage, Giuseppe Chiari, Hanne Darboven, Arnold Dreyblatt, Terry Fox, Rolf Julius, Milan Knizak, Christina Kubisch, Jackson MacLow, Walter Marchetti, Dieter Schnebel und Emmett Williams.

Aufgrund der Erneuerung der Bühnentechnik im Haus der Berliner Festspiele finden alle Veranstaltungen von MaerzMusik 2010 an anderen prominenten Spielorten in ganz Berlin statt.

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MaerzMusik 2010: UTOPIE [VERLOREN]
Festival für aktuelle Musik, Berliner Festspiele

Künstler: Rebecca Horn, William Kentridge, Bernhard Leitner, Elisabetta Benassi, Duri Bischoff, Michael Pisaro, Ay-O, Joseph Beuys, George Brecht, John Cage, Giuseppe Chiari, Hanne Darboven, Arnold Dreyblatt, Terry Fox, Rolf Julius, Milan Knizak, Christina Kubisch, Jackson MacLow, Walter Marchetti, Dieter Schnebel, Emmett Williams ...

Alle Veranstaltungen von MaerzMusik 2010 finden an prominenten Spielorten in Berlin statt, außer im Haus der Berliner Festspiele.