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Die 1946 in Semily (ČSSR) geborene Magdalena Jetelová lebt seit 1985 vorwiegend in Deutschland. Sie hat zahlreiche, internationale Projekte realisiert. Furore machte die Bildhauerin anfangs mit aus den Fugen geratenen Stuhlmonumenten. Heute sind es spektakuläre Raum- und Wahrnehmungstransformationen, die sie mit elektronischen Medien und durch kategorische Eingriffe in die architektonische Umgebung initiiert. Exklusiv für die Kunsthalle Mannheim entwickelt Jetelová auf über 800 Quadratmetern eine interaktive Großinstallation zum Thema Menschenrechte und Selbstwahrnehmung - einen Parcours intensiver emotionaler Wechselfälle. Im Schwarzlicht erscheinen zunächst raumfüllende Texte aktueller Fälle von Menschenrechtsverletzungen, parallel von Kinderstimmen gelesen. Am Ende verliert der Besucher bei der irritierenden Begegnung mit sich selbst in einem riesigen beweglichen Spiegelkabinett das persönliche Gleichgewicht: Kunst prägt sich als Erfahrung am eigenen Leib ein. Das Mannheimer Projekt ist nicht nur ein neuer Meilenstein im Werk von Magdalena Jetelová, es kann auch als mehrdeutiges, politisch brisantes Statement einer hoch engagierten Konzeptkünstlerin unserer Tage gelesen werden.