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»Scanscape ist Eutopia, ein Nicht-Ort, der jeglicher Kultur und Geschichte entbehrt ist und dessen Charakter am besten mit dem Begriff des Simulakrum beschrieben werden kann: die Gestalt einer Zwiebel, die – nachdem man sie auseinander genommen hat – offenbart, dass es keinen Kern gibt, sondern dass sie lediglich eine Ansammlung von Hüllen ist.« Marc Räder

Mit der Serie »Scanscape«, die Mitte der 90er Jahre in Kalifornien entstanden ist, zeigt die Galerie Parrotta Arbeiten des 1966 geborenen, in Berlin lebenden Fotografen Marc Räder. Seine Fotografien reflektieren die freiwillige Exklusion, Standardisierung und Ent-Historisierung des Lebens in privaten Wohnanlagen der Mittel- und Oberschicht (Gated Communities). Durch die Anwendung einer partiellen Tiefenschärfe gelingt es Marc Räder die Künstlichkeit dieser Orte formal so einzufangen, dass diese selbst Modellcharakter annehmen, wie wir dies aus Abbildungen von Architekturmodellen und Puppenstuben kennen. Die anfängliche Faszination über eine detailgetreu scheinende Spielzeuglandschaft schlägt in Erschrecken über die »Wirklichkeit« dieser Orte um.

Marc Räder studierte Fotografie an der Essener Folkwangschule und am California College of Arts in San Fransisco. In 2000 erhielt er das Krupp-Stipendium für zeitgenössische Fotografie des Folkwang Museums Essen. Marc Räder nahm bereits an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Europa, Amerika und Asien teil, u.a. Photographers Gallery London und Reis Engelhorn Museen, Mannheim. Seine Arbeiten finden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen, wie beispielsweise dem Museum of Modern Art New York, Hallmark Photographic Collection and Sammlung Landesbank Baden-Württemberg. Über die Arbeiten von Marc Räder sind neben ‚Scanscape’ (1999) zuletzt ‚Mallorca – Island in Progress’ (2007) publiziert worden.

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Marc Räder - Scanscape