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Marcus Geiger, geboren 1957 in Muri (CH), hat in seinen künstlerischen Interventionen der letzten Jahre konzeptuell den Begriff des "Kunstwerks" thematisiert und ihn provokativ in Frage gestellt. Seinen Projekten der vergangenen Jahre, in denen er bevorzugt mit Materialien wie Frotteestoffen (Handtüchern, Schlafmäntel, selbst geschneiderten Anzügen etc.) und Nadelfilz arbeitete, scheint vordergründig Ironie zugrunde zu liegen. Die Entscheidung für diese Materialien, die Assoziationen mit Behaglichkeit und häuslicher Privatsphäre auslösen, verstärkt im Kontext des zeitgenössischen Kunstbetriebs den ironischen Aspekt der Arbeiten. Dem widerspricht jedoch die zeitaufwendige Produktionsweise, mit der Marcus Geiger die gewählten Materialien verarbeitet. Solcherart scheinen die Installationen Marcus Geigers bewußt im Spannungsfeld zwischen alltäglichem Gebrauchsgegenstand und Kunstwerk positioniert und halten dem Betrachter eine Erfahrung offen, die jede eindeutige Lesart unterbindet.

Für seine Einzelausstellung in der Secession hat Marcus Geiger eine Arbeit konzipiert, die sich auf die hundertjährige Ausstellungsgeschichte der Secession bezieht. Ein mosaikartig zusammengefügter, über die gesamte Fläche des 600m2 großen Hauptraumes verlegter farbiger Nadelfilz-Teppich zeigt die großformatig computergezeichnete Skizze der "Feindlichen Gewalten" aus dem Beethovenfries Gustav Klimts. Kleinere über den Ausstellungsraum verteilte Einzelteppiche mit Motiven vergangener Ausstellungen, sowie weiteren Elementen und Aktivitäten, die zum Teil während der Ausstellung entstehen, ergänzen Marcus Geigers Installation.

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Marcus Geiger