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DUVE Berlin freut sich mit Hot Pink Lemonade die erste Einzelausstellung des deutsch-amerikanischen Künstlers Marcus Knupp in Berlin zu zeigen. In den Galerieräumen werde neue Zeichnungen und Gemälde des Künstlers zu sehen sein.

Der unmittelbare Effekt der Arbeiten von Marcus Knupp ließe sich wahrscheinlich am besten mit dem Begriff „Reality Clash“ umschreiben. Knupp ist ein Maler, der die Leinwand wie einen Katalysator für surreale Welten, kuriose Futuramas und entrückte Traumwelten benutzt, die sich meist in mehreren Realitäten gleichzeitig befinden. Knupp nutzt eine Bandbreite von Quellen, die von amerikanischem Fernsehen, über Magazine, Architekturgeschichte, Werbung, Popmusik, und Fashion bis hin zu Pornographie reichen. Gefundenes Bildmaterial wird intuitiv zu vielschichtigen und labyrinthartigen Arbeiten verknüpft, die verschiedene Ebenen der Abstraktion durchdeklinieren und uns unterschiedlichste Flugbahnen durch Raum und Zeit anbieten. - Ein surrealistischer Trick, könnte man meinen, der den Betrachter verführen soll diese Landschaften zu betreten und sich vielleicht sogar in ihnen zu verlieren.

Die Ausstellung Hot Pink Lemonade schlägt dunklere und dystopischere Töne an als bisher. Die Hintergründe - meist öde, in ihrem Minimalismus beinahe unheimliche Kulissen – lenken den Blick in die Tiefe und verlieren sich in einer Dimensionalität, die an den Surrealismus Tanguys erinnert. Diese vagen, abstrahierten Landschaften sind von detailierteren Elementen durchsetzt – bruchstückhafte, geometrische Formen und comic-artige Objekte, die wie Theaterrequisiten oder Architekturmodelle anmuten. Warum ist Knupp so fasziniert von der Ästhetik des Theatralen und Artifiziellen? Im Zusammenhang mit den neuen Arbeiten, hat sich der Künstler wiederholt auf Landschaften bezogen, die man aus Filmen wie The Wizard of Oz und Full Metal Jacket kennt, Landschaften, die von Künstlichkeit, einem unnatürlichen Mangel an Detail, geprägt sind. Und hält man sich die Spezialeffekte früher Filme wie The Wizard of Oz vor Augen (hier werden beispielsweise von Hand gemalte Studiokulissen benutzt, um den Himmel zu simulieren – ein Effekt als friere die Zeit ein), oder die Kulisse von Full Metal Jacket, die den Vietnamkrieg als eine Art Themenpark re-inszeniert, so scheint es, als würden diese Szenarien den Schauspielern ontologische Gewalt zufügen und sie in eine Art hyper-realistische, außerirdische Wesen verwandeln.

Auf ähnliche Weise, wirken die Comic-Helden aus Knupps Welten in den dystopischen Landschaften seltsam deplaziert und verweisen auf Geschichten von Isolation und Entfremdung. Vielleicht sind sie Gespenster, die langsam aus den Höhen eines Rausches runterkommen? Vielleicht niedergeschlagene Zombies, die sich nach den Bubble-Gum-Welten einer unendlichen Jugend sehnten und sich auf ihrem Weg zurück verirrt haben. Sie wirken wie die kuriosen Überbleibsel einer post-apokalyptischen Gesellschaft. Gut, dass Komik immer schon einen Weg gefunden hat, die dämonischen Kräfte, die uns am meisten bedrohen, zu entwaffnen und zu bezwingen.

Marcus Knupp lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, unter anderem „ Freuden der Jugend", ArtNews Project, Berlin; „ Ausländer in Berlin", Citric Gallery, Brescia, Italy; „ Die Autorität", Kunstverein Arnsberg, Arnberg; „True Romance...“, The Breeder, Athens, Greece; „With Teeth“, Priska C. Juschka Fine Art, New York; Mangoes, with Joe Bradley, Jeff Ono, Nate Lowman, Peres Projects, Los Angeles und in der Einzelausstellung „From Where to When“, bei Arndt und Partner, Zurich.

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Marcus Knupp
Hot Pink Lemonade