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Die 1965 geborene russische Künstlerin Maria Serebriakova gehört einer jungen Generation an, deren Arbeits- und Lebensstil oft als "Kunst-Nomadentum" apostrophiert wird. Wie viele ihrer Altersgenossen pendelt auch sie zwischen ihrer Heimat und anderen Ländern (in ihrem Fall vor allem Belgien, Frankreich und Deutschland) und bereichert dadurch ihre künstlerischen Ausdrucksformen mit den verschiedenen kunstgeschichtlichen Traditionen und den unterschiedlichen Lebensformen ihrer Aufenthaltsorte. Die Verankerung in ihrer russischen Herkunft kann auf der einen Seite bis zu der historischen "Peredwischniki" (Wanderer)Bewegung zurückverfolgt werden, deren Mystik und gefühlsbetontes Verhältnis zur Landschaft die russische Kunst und Literatur nachhaltig beeinflußte, auf der anderen Seite nimmt ihr Kunstverständnis auch auf die Überlieferungen des Moskauer Konzeptualismus der späten 80er Jahre Bezug. Hat allerdings bei der Objektkunst der russischen Konzeptualisten noch eine Unterordnung des Sinnhaften unter das Textuelle stattgefunden, verschob sich der visuelle Kontext der Gegenstände (die ebenfalls häufig Fundstücke sind) in Serebriakovas Werk von der semantischen auf eine poetisch-metaphorische Ebene. Durch assoziative Intervention enthebt Serebriakova die Alltagsobjekte ihrer Funktion und legt ihre gleichnishaften oder irrationalen Merkmale frei, die ihnen über den Gebrauchswert hinaus innewohnen.

Für die Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein hat Maria Serebriakova eine Gesamtkonzeption aus Objekten, Fotografien, Zeichnungen, Collagen und Rauminstallationen entwickelt, die sowohl bereits existierende Arbeiten, die für unsere Raumsituation neugestaltet wurden, berücksichtigt als auch eigens für diese Präsentation geschaffene neue Werke vorstellt.

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger (dt./engl.) Katalog mit Texten von Kathrin Becker, Frederic Bougle und Wolfgang Winkler.

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Maria Serebriakova