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Peres Projects präsentiert ROSAS, eine zweiteilige Ausstellung der italienischen Künstlerin Marinella Senatore (geb. 1977 in Cava dei Tirreni, Italien). ROSAS ist der krönende Abschluss eines Projekts zur Schaffung einer Operntrilogie speziell für die große Leinwand. Unter Beteiligung von über 20.000 Freiwilligen, die in Besetzung und Produktionsteam mitwirkten, erstreckte sich das Projekt über einen Zeitraum von zwölf Monaten und wurde an drei verschiedenen europäischen Kunstzentren realisiert. In Teil 1 ihrer ersten Einzelausstellung in Berlin illustriert Senatore anhand von Fotos, Videos und Zeichnungen die Produktionsphase dieser monumentalen Trilogie. Im Zentrum der ausgestellten Arbeiten befindet sich eine Teebar, die Besucher zum Verweilen einladen soll. Hier können sie die Ausstellung bei einem Tee auf sich wirken lassen. Die Teebar wird der Öffentlichkeit über den gesamten Ausstellungszeitraum hinweg kostenlos zur Verfügung stehen. Der erste Abschnitt von ROSAS wird am 15. September zwischen 19 und 22 Uhr bei Peres Projects mit einer Performance im Innenhof der Galerie eröffnet. In bester Stummfilmmanier läuft ein Teilausschnitt der Operntrilogie und wird durch eine Liveaufführung des Jungen Ensembles Berlin begleitet.

Perfect Lives, Kapitel 1 der Operntrilogie, wurde während Senatores Zeit im Künstlerhaus Bethanien in Berlin gedreht. Dabei arbeitete Senatore mit örtlichen Zeitungen und Radiosendern zusammen, um Schulen, Schauspieler und Tänzer der Hauptstadt sowie in den Vierteln Kreuzberg und Neukölln ansässige Gruppen und Vereine zu erreichen. Aus dieser breiten Schar von Mitwirkenden, zu denen auch eine Kapelle pensionierter Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft, Aktivisten und professionelle Opernsänger gehörten, waren letztlich mehr als 500 Personen am Libretto der Oper sowie an den Dreharbeiten beteiligt.

Anschließend zog Senatore nach England ins Kunstzentrum Quad in Derby und produzierte dort Kapitel 2 der ROSAS-Trilogie mit dem Titel The Attic. Auch hier gab es eine rege Beteiligung der örtlichen Gemeinde: Ansässige Fachleute, Lehrer und Techniker bereiteten die Einwohner von Derby in Gratis-Workshops auf ihre jeweiligen Tätigkeiten im Rahmen der Filmarbeiten vor. Dabei übernahmen diese sehr vielfältige Aufgaben, die von Mitgliedern der Filmcrew und Schauspielern über Köche bis hin zu Flashmob-Teilnehmern reichten. Letztendlich wirkten über 15.000 Menschen mit. Nach Abschluss von The Attic hinterließ Senatore ihren Set sowie die gesamte technische Ausstattung der Gemeinde zur Nutzung für eigene Projekte.

Ausgehend vom spanischen Kunstzentrum Matadero in Madrid schuf Senatore das letzte Kapitel der Trilogie mit dem Titel Public Opinion Descends Upon The Demonstrators. Erneut setzte sie auf die Mitarbeit der Öffentlichkeit, die dieses Mal alle Aspekte des Filmemachens hautnah miterleben konnte. So wurde in Sessions mit Hunderten von Teilnehmern am Drehbuch gearbeitet und Besucher des Zentrums wurden Zeugen sämtlicher Prozessschritte der Produktion.

Dabei spielten Kommunikation und Erfahrungsaustausch eine bedeutende Rolle in der Entstehung dieses ehrgeizigen und facettenreichen Projekts. Senatore ermöglichte es Teilnehmern der einzelnen Kapitel der Trilogie, die nächsten Drehorte zu besuchen, um den Dialog zwischen den Freiwilligen anzuregen. Einige von ihnen erhielten dank dieser Interaktionen zum ersten Mal in ihrem Leben die Gelegenheit, ins Ausland zu reisen. Die vier Sprachen der Trilogie – Deutsch, Englisch, Spanisch und Gebärdensprache – sind ein Zeichen dafür, das die Arbeiten von Senatore stets durch ein tiefgreifendes kulturelles Wechselspiel und einen Geist der Begegnung gekennzeichnet sind.

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Marinella Senatore
ROSAS, Teil 1