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Konzentrierte sich seine Arbeit, von regelbestätigenden Ausnahmen abgesehen, in den letzten Jahren auf eine beinahe monochrome, alle visuelle Spannung in ebenso minimale wie subtile Differenzierungen einer Dominanzfarbe verdichtende Farbflächenmalerei, die farbliche Vielfalt und deutliche visuelle Kontraste nur als Nachklang tiefer liegender übermalter Farbschichten oder durch minimale Aussparungen innerhalb der Dominanzfarbe zuließ, ändert sich dies in den neuesten Bildern aus Verviers von 1998 entscheidend. Eine deutlicher gegliederte bildliche Binnenstruktur, sichtbar in der manchmal schon "seriell" anmutenden Logik der Pinselführung, tritt in ihnen zutage. Eine ungewohnte Vielfalt farbiger Kontraste, in einigen Fällen gar eine harmonische Vielfarbigkeit, geht damit einher.

... Unter den neuen Arbeitsbedingungen in Verviers - mit großen Fenstern auf beiden Seiten des Ateliers - ergibt sich eine völlig veränderte Raum- und Lichtsituation, die Baldegger bildnerisch reflektiert und umsetzt. In den hier entstehenden Bildern bleibt jede Farbschicht als eigenständige Dimension sichtbar. Der homogene Farbraum der Kölner Bilder wird aufgebrochen dadurch, daß jede neue Schicht die vorangehende in einer eigenständigen Bewegung nur teilweise überlagert. Es entsteht so eine in allen Stufen präsent bleibende Chronologie der Farbräume, zwischen denen sich das Licht ebenso wie das Auge des Betrachters frei bewegen kann. Dem bewegten Auge des Betrachters versuchen sie, wie Baldegger sagt, den Eindruck der Gleichzeitigkeit von Ruhe und Bewegung auf einer einzigen Fläche zu vermitteln. (Stefan Majetschak: Zwischen Erscheinen und Entschwinden. Markus Baldeggers neue Malerei. Auszug. In: Markus Baldegger. Aachen 1998)

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Markus Baldegger
Malerei