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Wir freuen uns über die dritte Einzelausstellung von Markus Karstieß bei VAN HORN. Karstieß hat speziell für diese Ausstellung neue, wuchtige "Keramikmonster" erschaffen, die in düsterer und schillernder Abstraktion auf uns eindringen.

"The Good Old Ultra Violence" #1 & #2 sind zwei große Werke aus Keramik. Sie schimmern violett-golden düster. Die Monolithen liegen auf Leisten, man meint sie aus eigener Kraft über dem Boden schweben zu sehen, womöglich brummen sie vor sich hin. Sie erinnern an Raumschiffe einer fremden bedrohlichen Kultur oder an hardcore Meteoriten, aus der Umlaufbahn direkt in der Galerie gelandet. Der Titel weist auf ihre Machart hin da die großen Tonblöcke vom Künstler tatsächlich mit "Ultra Violence" bearbeitet worden sind und dadurch ihr zerklüftetes Inneres erhalten haben.

Der Parcours führt in den zweiten Raum der Galerie in dem drei Platin-metallisch glänzende, dicke Keramikstäbe im Raum hängen und den Weg versperren. Die Arbeiten sind abstrakt, evozieren gleichzeitig Assoziationen mit Energieträgern, Brennstäben etc. und leuchten in metallisch-glänzenden Kälte. Sie oszilieren zwischen glamouröser Oberfläche and brutalem Inneren, da der Künstler auch hier das Ausgangsmaterial Ton mit aller Gewalt bearbeitet hat - es sind Bißspuren zu sehen.

Im dritten Raum, der gleichzeitig das Büro ist, ist die Arbeit "Büchner-Spiegel" zu sehen, ein Werk das ursprünglich für ein Theaterstück als reflektierendes Bühnenbild geschaffen und verwendet wurde. Die Arbeit wurde auf der Bühne angestrahlt und bewegt. Sie funktionierte wie die auf-und untergehende Sonne.

Im letzten Raum sieht man als Abschluß zwei Arbeiten - zerrissene, abgeblätterte, goldglänzende Keramik auf Streckgitter - im Gewand von Türen die nirgendwohin führen.

Karstieß hat die Türen in neue Räume aufgestoßen. Er verwendet Ton/Keramik in seiner Kunst auf bisher nicht dagewesene Weis. Er schneidet mit dem vermeintlich fragilen Material in den Raum.

Markus Karstieß *1971, Ausstellungen u.a. Museum Baden Solingen, Museum Morsbroich Leverkusen, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21, Museum Villa Rot, Kunstverein Schwerte, Kai10 Düsseldorf, Fellbach Triennale

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Markus Karstieß
Doom Mood