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Seit vielen Jahren bewegen sich die Bilder von Markus Oehlen in einem Zustand, der zwischen Figürlichkeit und Abstraktion, Sprache und Musik, Form und Formlosigkeit angesiedelt ist. Wie die unwirklichen Realitäten in Romanen von William S. Borroughs bauen sie eine Welt auf, die sich zwischen Poesie, Ironie, Kalkül, Imagination und dunkler Vision ein Zwischendasein errichtet hat. Im Gestrüpp dieses Formen- und Meinungsgeflechts sind viele Stimmen zu vernehmen, die wie unstete Spuren aus dem Meer des Unterbewusstseins an die Oberfläche treiben, Archetypen, die alle Klischees durchlaufen haben, um ihr Pathos auf ein Minimum zu reduzieren. Ich kann mir vorstellen, dass Markus Oehlen diese Traumwelt nicht den Surrealisten abgesehen, sondern selbst erlebt hat. Aus dem Schlamm von Magazinen und trivialen Werbebildern sind diese Archetypen hervorgekrochen und zu eigenen Vorstellungen geknetet worden. Zwischen Wachen und Träumen erwachsen Form- und Farbstrukturen, die sich wie Ausblühungen verfestigen können oder auch nur virtuell anzeigen, was alles sein könnte.

Veit Loers (Direktor des Städtischen Museum Abteiberg Mönchengladbach)

Markus Oehlen, geb. 1956 dessen Arbeiten zuletzt 1991 in Wien in einer Einzelausstellung in der Galerie Pakesch zu sehen waren, stellt nun erstmals in der Galerie Hohenlohe & Kalb aus. Gezeigt werden großformatige Bilder, Zeichnungen und eine Skulptur aus seinem jüngsten Werkblock. Markus Oehlen, der mit Fotocollagen begann, entwickelte in den mittleren achtziger Jahren eine unverwechselbare Bildsprache, die sich bis heute aus graphischen Elementen wie Monotypien aus Schnur, Siebdruckrastern und Batiken zusammensetzt. Ironie, politische Aktualität und phantastische Visionen prägen die Inhalte. Die vielschichtigen und farblich intensiven Dispersion- und Lackgemälde der letzten Jahre entwickeln ein Geflecht aus plakativen abstrakten und gegenständlichen Elementen, die wie dreidimensionale Gebilde auf die Leinwand projiziert erscheinen. Die zuweilen ausladenden Schnurskulpturen, zumeist tönend, mit Radios oder Tapes und Lautsprechern versehen, erscheinen wie autonom gewordenen Teile dieser Bilder. Sie kokettieren mit afrikanischen Sisalmöbeln oder Fünfziger-Jahr-Klischees. Pressetext

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Markus Oehlen