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Martin Kobe entwirft labyrinthische und absurde Raumkonstruktionen, die sich in malerischen Abgründen verlieren. Viele seiner Bilder erinnern an die digital generierten Welten der Videospiele oder visionäre Architektursimulationen, deren exzessives Potential längst unser Bildwissen erweitert hat. Doch das, was auf den ersten Blick wie ein virtuell animierter Raumplan anmutet, ist das Produkt einer akribisch konstruierenden, künstlerischen Phantasie – ist rein malerische Fiktion. Jeder Versuch, diese fragilen tektonischen Obsessionen logisch zu vergewissern, muss zwangsläufig scheitern, denn dem rationalen Orientierungssinn bieten sie keinen Halt. Aber je tiefer man sich in diese visuellen Erlebnisräume versenkt, umso mehr verliert die Irritation des Raumgefühls an Bedeutung, befreit sich die Imagination von den Zwängen des physiologischen Sehens. In der Ausstellung der Galerie Neue Meister werden die irritierenden und faszinierenden Raumbilder Martin Kobes mit Werken aus der Galerie Neue Meister und dem Kupferstich-Kabinett kontrastiert. Auf diese Weise begegnen sich verschiedene, konzeptionelle und bildnerische Strategien zur Konditionierung von Fläche, Körper und Raum in der bildenden Kunst.

Martin Kobe wurde 1973 in Dresden geboren und studierte von 1995 – 2000 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2000 - 2003 war er Meisterschüler von Arno Rink. Er lebt und arbeitet in Leipzig.