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Wir freuen uns sehr Sie zu unserer nächsten Ausstellung mit MARWAN einzuladen. Der Künstler wird bei der Eröffnung, am Mittwoch, den 27. April, dabei sein.

Die Zusammenarbeit mit Marwan geht bis auf das Jahr 1987 zurück, als die erste Einzelausstellung des Künstlers in unserer Kieler Galerie stattfand. Der folgten Ausstellungen in unseren Räumen in Hamburg und Beirut sowie auf den internationalen Kunstmessen wie Frieze London oder Art Basel.

In Damaskus 1934 geboren, immigrierte Marwan 1957 nach Berlin, wo er Malerei an der HdK studierte (1957-1963) und später lehrte. Bereits damals flossen die Einflüsse der deutschen Moderne und arabischer Kulturwelt in seinen Arbeiten ineinander. Daher wundert es nicht, dass sich Marwan über die Jahrzehnte gleichzeitig zu einem bedeutenden Vertreter der deutschen Nachkriegskunst sowie zu einem der wichtigsten Maler der Moderne im arabischen Raum etabliert hat.

Während sich die meisten Künstler seiner Generation für den unterkühlten, gesellschaftskritischen Realismus begeisterten, entschied sich Marwan dem Zeitgeist entgegen zu steuern, die Gefühlswelt in die Malerei zurückzubringen: Er wurde zu einem künstlerischen Einzelgänger und zum Erfinder der „pathetischen Figuration“, wie Eberhard Rothers anlässlich der Ausstellung in der Galerie Springer 1967 seine Kunst bezeichnete.

Mit wiedererkennbarer expressiver Handschrift und pastösen Farbauftrag modelliert Marwan seitdem Gesichter auf Leinwänden, ein Motiv, das seit den 70er Jahren sein künstlerisches Werk bestimmt. In einem langwierigen Prozess der Übermalungen und jahrelanger Verwandlung entstanden, lohnt es sich Marwans Werke richtig anzusehen, ein oberflächliches Hinschauen reicht nicht. Denn die dargestellten „Köpfe“, auch wenn fast ausschließlich die Abbildungen des Künstlers selbst, sind keinesfalls individualistische Porträts, sondern viel mehr die Darstellungen einer geistigen Landschaft, einer emotionalen Sphäre, einer Projektionsfläche der menschlichen Seele.

Die aktuelle Galerieausstellung zeichnet exemplarisch die Geschichte dieser “Selbstbildnisse“ vom 1985 bis 2010 nach.