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Die Installationen von Mathieu Dagorn spielen an auf die Faszination für biochemische und kinetische Transformationsprozesse.  Im Mittelpunkt der Ausstellung, die als Ganze einer Versuchsanordnung gleicht, steht der 'Wunschbrunnen'.  Legt man eine Münze in den Brunnen, wird durch die elektrolytische Raffination von Kupfer ein Graphitstift galvanisiert -  oder dem Besucher der Ausstellung das Geld für Kunst aus der Tasche gezogen? Die Spannung steckt in der Frage, wie es funktioniert. Nähert man sich der 'Fig. 4' -Falle kann die Antwort tödlich sein,  denn hierbei handelt es sich um eine Vorrichtung, die durch Berührung die Spannenergie in kinetische Energie umwandelt.  Die Falle schnappt zu. Für die Arbeiten von Mathieu Dagorn sind der Einsatz keramischer Labortischfliesen und das Zitat von Werkzeugen und Arbeitsgeräten  aus dem biochemischen Labor typisch, die auch in den gezeigten Video- und Fotoarbeiten zu finden sind.

Mathieu Dagorn, geb. 1975 in Sherbrooke (Kanada) Mathieu Dagorn hat vor seinem Kunststudium an der Ecole supérieure des beaux-arts de Marseille Biochemie studiert  und mehrere Jahre in einem Labor der angewandten biochemischen Grundlagenforschung gearbeitet. Die Auseinandersetzung mit biochemischen Prozessen sowie die Methoden und Verfahrenstechniken im Labor  beeinflussen seine künstlerische Arbeit bis heute. Seit 2005 lebt und arbeitet Mathieu Dagorn in Berlin und stellt in Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden aus.  Unter dem Titel 'Anamorphoses' fand 2009 die letzte Einzelausstellung im Sporobole, Centre en Art Actuel in Sherbrooke (Kanada) statt.  Seit 2006 ist Mathieu Dagorn künstlerischer Leiter der temporären Projekträume von adhoc.slash-tmp.