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Zur Eröffnung der neuen Galerieräume freut sich Mehdi Chouakri, die fünfte Ausstellung von Mathieu Mercier mit neuen Arbeiten in der Galerie zu präsentieren.

Um einen schwarzen, geraden Metallstab windet sich eine leuchtende Neonschleife. Von der Decke hängt ein Gitterobjekt, das an einen leeren Vogelkäfig im Stile postmoderner Architekturphantasien erinnert. Ein ungegenständliches Metallobjekt ragt aufrecht in den Raum. Symmetrische Tintenkleksmuster gehen in abstrakte, mehrfarbige Fakturen über. Eine Skulptur aus 50 dunklen, geschliffenen und polierten Marmorstücken bedeckt wie ein Pfad den Boden des Ausstellungsraums.

Die Zusammenstellung dieser fünf Werke Mathieu Merciers veranschaulicht die Paradoxe und Widersprüche unserer Wahrnehmung und Wirklichkeitsdeutung. Bei dem Video RoorschaacH handelt es sich etwa um eine Computeranimation von Karten des gleichnamigen Formdeutverfahrens, das Hermann Rorschach 1923 als psychologischen Persönlichkeitstest entwickelt hat. Lösen dort abstrakte Formen beim Betrachter Assoziationen an alltägliche Gegenstände aus, so funktionieren die in der Ausstellung versammelten Arbeiten Mathieu Merciers auf ähnliche Weise. Auch sie sind zwar rein abstrakte, künstliche Bildwerke, die alle am Computer entworfen wurden. Dennoch erinnern sie uns beständig an natürliche Formen oder konkrete Artefakte aus unserem Umfeld, ohne dabei abbildend zu sein. Mathieu Merciers neue Arbeiten machen so deutlich, daß selbst die größstmögliche Abstraktion durch unsere Art zu denken und zu sehen immer wieder an die Realität gebunden wird. Abstraktion ist damit letztlich also nur eine andere Seite von Gegenständlichkeit, wie auch umgekehrt.

Pressetext

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Mathieu Mercier