Matt Mullican

MUSEION, das Bozner Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst, zeigt vom 15. September bis zum 25. November 2001 die erste in einem Museum in Italien stattfindende Einzelausstellung des amerikanischen Künstlers Matt Mullican (*1951 in Santa Monica, Kalifornien). Matt Mullican ist ein multimedialer Künstler im weitesten Sinne. Die Bandbreite der Medien, die er verwendet, ist enorm: Plakate, Reliefs, Zeichnungen, Leuchtkästen, Computer, Glas, Modelle, Video, Performance, Anschlagtafeln. Auch wenn seine Werke ganz verschieden erscheinen, vertraut der Künstler jedem von ihnen seine Absicht an, Welt und Kosmos, Traum und Wirklichkeit, Leben und Tod auf enzyklopädische Weise festzuhalten. Mullicans Oeuvre führt beispielhaft vor, wie ein Künstler mit immer wieder anderen Mitteln immer denselben Fragen auf den Grund zu gehen versucht. Es sind universelle Fragestellungen, auf die der Künstler auf sehr persönliche Weise antwortet; er hat dazu eine eigene Sprache entwickelt hat, die aus Zeichen der verschiedensten Notationssysteme bzw. aus selbst erfundenen symbolischen Zeichen besteht. Mullicans gesamte Produktion stellt einen bis zum Äußersten getriebenen Versuch dar, das Universum durch Organisation in den Griff zu bekommen, klar zu unterscheiden zwischen den Dingen und Phänomenen und den Formeln, mit denen wir sie kategorisieren. Die Aufmerksamkeit des Künstlers gilt den Wahrnehmungsprozessen und der Art, wie wir die uns umgebende Welt interpretieren.

Die Ausstellung ist auf zwei verschiedene Orte aufgeteilt: Der historische Kern der Werke, der aus einer Auswahl repräsentativer Arbeiten von 1982 bis heute besteht, ist am Sitz des Museums im Stadtzentrum zugänglich; an einigen besonders eindrucksvollen Plätzen der Stadt Bozen und entlang der Laubengasse werden rund zwanzig Installationen mit den bunten, überdimensionalen Fahnen des kalifornischen Künstlers angebracht. Die von Michael Tarantino betreute Personale Matt Mullican ist eine Gemeinschaftsproduktion des Museu de Arte Contemporanea de Serralves (Porto), bei dem die Organisation lag, mit dem Museum of Modern Art Oxford, der Fundació Antoni Tàpies (Barcelona), dem Kunstmuseum St.Gallen, den Krefelder Kunstmuseen und dem MUSEION (Bozen).

Die Details eines imaginären Universums sind Details von Orten, die es gibt, sie existieren nicht für sich allein. Wenn wir die Bilder anschauen, sehen wir einen Bus, ein Auto, eine Pflanze. Darunter gibt es nichts, was es nicht in irgendeiner ähnlichen Form wirklich gäbe. Nur das materielle Objekt existiert nicht - und das ist für mich das Interessante. (Matt Mullican in einem Interview mit Michael Tarantino)

Pressetext

Matt Mullican
more details from an imaginary universe five worlds (2001)